Deutsche Top-Universitäten im Aufwind

Zweibrücken · Sie kostet Milliarden, ist aber nach Ansicht der deutschen Wissenschaft ihr Geld auch wert: die Exzellenzinitiative. Rechtzeitig vor den politischen Weichenstellungen für eine Fortsetzung nach 2017 loben Forschungs- und Hochschulfunktionäre das Elite-Projekt.

Die seit 2006 mit Milliardenaufwand vorangetriebene Exzellenzinitiative von Bund und Ländern für herausragende Wissenschaft hat Hochschulen und Forschungseinrichtungen enorm gestärkt. Zu diesem Ergebnis kommt der in Berlin vorgestellte, stets im Abstand von drei Jahren herausgegebene "Förderatlas" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Bei der Einwerbung von Fördergeldern (Drittmitteln) seien die 45 an der Exzellenzinitiative beteiligten Universitäten im Zeitraum der Studie (2011 bis 2013) mit mehr als drei Vierteln vom Gesamtbetrag besonders erfolgreich gewesen, sagte DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek. So seien 2012 von 6,76 Milliarden Euro Drittmitteln für die insgesamt 427 Hochschulen in Deutschland allein 5,14 Milliarden Euro an die Exzellenz-Unis gegangen. Auch auf Forschungsleistungen und Attraktivität für ausländische Wissenschaftler wirke sich die im kommenden Jahr zur Verlängerung anstehende Bund/Länder-Initiative positiv aus. Sie habe "geholfen, institutionelle Stärken des deutschen Hochschulsystems international sichtbar zu machen", sagte der Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Ulrich Rüdiger.

Die Bedeutung von Drittmitteln für die Finanzierung von Forschungsprojekten sei zuletzt weiter gestiegen, stellte DFG-Generalsekretärin Dzwonnek fest. So erhielten die Hochschulen in Deutschland im Untersuchungsjahr 2012 rund 17,5 Milliarden Euro an Grundmitteln - der Anteil von Drittmitteln an der Gesamtfinanzierung der Unis stieg damit von 19 Prozent (2003) über 26 Prozent (2010) auf 28 Prozent.

Damit bestätige der aktuelle Förderatlas "leider auch die Diagnose einer Erosion der Grundfinanzierung der Hochschulen", sagte HRK-Vize Rüdiger. Er appellierte an den Bund, diesen Trend zu brechen. Die deutliche Erhöhung der Grundmittel sei zu einer existenziellen Frage für die Universitäten geworden. "Wir siegen uns mit der großen Drittmittelfinanzierung in der Forschung zu Tode."

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