Der UBZ und der Milliardengewinn, der keiner war

Zweibrücken · Was für eine Bomben-Nachricht: "UBZ rechnet für 2015 mit 8,5 Milliarden Euro Gewinn." Eine Nachricht, die gestern oben links auf der Merkur-Titelseite zu lesen war. Eine Nachricht, die noch nie da gewesene Hochstimmung im Stadtvorstand und beim Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) auslöste.

Oder ausgelöst hätte. Wenn sie denn richtig gewesen wäre. War sie aber natürlich nicht. Richtig gewesen wäre die Zahl 8,5 Millionen, die auch im Artikel auf der lokalen Seite eins korrekt benannt war.

Unzähligen Merkur-Lesern fiel dieser Verschreiber ins Auge. Und auch bei der Stadt und ihrer "schwerreichen" Tochter geriet man kurzfristig ins Träumen. Endlich genug Geld, um alle Probleme zu lösen und die vielen Ideen umzusetzen, dachte man sich im Rathaus. Was das Trio Pirmann, Pirmann & Franzen genau mit einem derartigen Geldsegen anstellen würde, wollte Stadtsprecher Heinz Braun nicht verraten. Nur dass der Ausbau der Straßen ganz vorne stehen würde. Und wer weiß, vielleicht hätte man für 8,5 Milliarden Euro tatsächlich Straßen gefunden, die vom Himmel fallen.

Auch beim UBZ wurde darüber geredet, was ein milliardenschweres Unternehmen alles tun könnte. UBZ-Chef Werner Boßlet behielt die Träume allerdings für sich. Ihm war nur zu entlocken, dass bei den 185 Mitarbeitern die Kassen geklingelt hätten. Diese trügen durch ihre Arbeit dazu bei, dass der Betrieb Gewinne - wenn auch nur in Millionenhöhe - einfahren kann. "Da die Wahrheit im Artikel steht, müssen wir weiter hart arbeiten", sagte Boßlet. Die Milliardensumme sporne den UBZ an, sagte Boßlet mit einem Schmunzeln: "Wir arbeiten in der Richtung. Aber, ob wir das jemals schaffen. . ." Wirklich bemerkenswert ist für den UBZ-Chef nur eines: "Es ist schon erstaunlich, dass man einer öffentlichen Behörde solche Milliardengewinne noch zutraut."

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