Den Jazz auf hohem Niveau erklärt

Zweibrücken · „Viele Leute empfinden den Jazz als gruselig, weil sie nicht wissen, wo da vorne und hinten ist“, sagt Musiklehrer Matthias Wolf. Mit einem Erklär-Konzert will die Schüler-Bigband des Hofenfels-Gymnasiums den Zuhörern die Scheu vor dem vielseitigen Genre nehmen.

 Die Hofenfels-Bigband unter der Leitung von Musiklehrer Matthias Wolf (links). Foto: Dingler

Die Hofenfels-Bigband unter der Leitung von Musiklehrer Matthias Wolf (links). Foto: Dingler

Foto: Dingler

Was ist Intelligenz? In der Psychologie wurde einst darüber so lange gestritten, bis man sich auf die Definition einigte, Intelligenz sei eben das, was der Intelligenztest misst. Die Analogie zum Jazz stellte am Donnerstag Musiklehrer Matthias Wolf beim Jazz-Erklär-Konzert am Hofenfels-Gymnasium her: Jazz , so Wolf, sei eben das, was der Jazzmusiker spiele. Und wie sonst sollte der Jazz in seiner gesamten Vielfalt beschrieben werden? Mit der klasse aufspielenden Schüler-Bigband "Jazz4Fun" versuchte Wolf (er selbst spielte Kontra- und E-Bass) wenigstens die Grundprinzipien des Jazz zu erläutern. Dazu ließ er zunächst alle Musiker vollkommen frei etwas auf dem jeweiligen Instrument spielen. "So hört sich Jazz für die meisten Menschen an", erklärte der Musiklehrer das musikalische Durcheinander. Dann beschrieb Wolf die Unterschiede des Jazz zum klanglichen Chaos: so zum Beispiel die Pulsschläge, die den Groove und den Swing erzeugen oder die Improvisation, die einer bestimmten tonalen Sprache folgt. Mit dem Herausstellen der einzelnen Elemente des Jazz bekam das Publikum eine Vorstellung davon, wie diese Musik funktioniert. Das war auch die Intention des Jazz-Enthusiasten Wolf: "Nach meiner Erfahrung empfinden viele Leute den Jazz als gruselig, weil sie nicht wissen, wo da vorne und hinten ist. Wenn man es ihnen dann erklärt, dann können sie mit der Musik mehr anfangen." Jedes Jahr findet deshalb das Jazz-Erklär-Konzert statt, beziehungsweise die Konzerte, denn in leicht abgewandelter Form wurde die Show auch für 350 Grundschulkinder am Vormittag präsentiert. Das Abendkonzert war dann mit etwa 50 Zuschauern leider etwas schwach besucht. Die jungen Solisten Nils Voigt (Saxofon) und Daniel Glahn-Perez (Posaune) zeigten, dass sie für ihr Alter schon sehr weit am Instrument sind, ebenso wie Paul Hoffmann am Schlagzeug und Tim Baldus am Piano. Die tollen Arrangements von Matthias Wolf, die innerhalb einer Woche "Trainingslager" einstudiert worden waren, sorgten für einen Musikgenuss, der beim Besuch eines Schülerkonzerts nicht zu erwarten war.

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