Den Goldesel nicht überstrapazieren!

Zweibrücken · Der Unmut vieler Kunden über die Gebührenerhöhung der Sparkasse zum Juni 2016 war verständlich - der Aufschlag war groß, einige Details schwer nachvollziehbar. Aber es ist nicht nur für die Sparkasse erfreulich, wie viele Kritiker ihrem Institut trotzdem treu geblieben sind. Denn es gibt zwar auch andere gute Banken, ob in der Region oder im Internet verankert - aber kein anderes, von dem die Zweibrücker und die Südwestpfälzer so sehr profitieren wie von der Sparkasse. Die nämlich ist nicht nur mit ihrem Sponsoring allein auf unsere Kernregion fokussiert, sondern schüttet darüber hinaus Jahr für Jahr einen beträchtlichen Teil ihrer Millionengewinne an die Stadt und den Landkreis aus. Gewinne, die damit letztlich allen Bürgern zugute kommen.

Aber: Mit diesen Gewinnen müssen die Kommunalpolitiker sorgsam umgehen! Bis zu den weltweiten Turbulenzen an den Finanzmärkten war das nicht wichtig - die Sparkasse stand felsenfest zukunftssicher da, ob sie nun eine Million mehr oder weniger ausschüttete. Diese Zeiten sind vorbei. Denn das anhaltende europäische Niedrigzinsniveau schadet nicht nur Kleinsparern, sondern lässt auch die bislang wichtigste Einnahmequelle von Banken und Sparkassen einbrechen. Es ist beeindruckend, wie gut die Sparkasse Südwestpfalz diese Herausforderung meistert. Aber: Sie muss dabei auch an Stellschrauben drehen, die weh tun, ob durch Personalabbau oder eben die Gebührenerhöhung. Trotzdem ist 2016 der Gewinn der Sparkasse leicht gesunken und droht angesichts des Marktumfelds weiter zu sinken. Nur eines bleibt gleich: die vom Vorstand angebotene Ausschüttung. Gerade das hoch verschuldete Zweibrücken kann jeden Euro natürlich dringend brauchen. Aber der von Landrat Hans Jörg Duppré und Oberbürgermeister Kurt Pirmann angeführte Verwaltungsrat täte gut daran, nicht nur die Sparkassen-Kunden und -mitarbeiter einen Preis für die Zukunftssicherung der Sparkasse zahlen zu lassen.

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