Den Bunkern auf der Spur

Zweibrücken. Nichts erinnert mehr an das Grauen, das sich hier im Zweiten Weltkrieg abspielte. Auf der heute so unscheinbar wirkenden Truppacherhöhe verlief früher der Westwall. Die Relikte des Schreckens liegen fast vollständig unter der Erde, so dass die Erinnerung daran verblasst ist

 Günther Wagner, Denkmalsachverständiger für den Westwall in Rheinland-Pfalz, in einem der Bunker auf dem Terrain der Truppacherhöhe. Wagner dokumentiert die Kriegs-Relikte mit seiner Kamera und notiert die exakten Fundstellen. Foto: Jörg Jacobi

Günther Wagner, Denkmalsachverständiger für den Westwall in Rheinland-Pfalz, in einem der Bunker auf dem Terrain der Truppacherhöhe. Wagner dokumentiert die Kriegs-Relikte mit seiner Kamera und notiert die exakten Fundstellen. Foto: Jörg Jacobi

Zweibrücken. Nichts erinnert mehr an das Grauen, das sich hier im Zweiten Weltkrieg abspielte. Auf der heute so unscheinbar wirkenden Truppacherhöhe verlief früher der Westwall. Die Relikte des Schreckens liegen fast vollständig unter der Erde, so dass die Erinnerung daran verblasst ist.Wenn das Gelände für die diskutierte Ansiedlung von Einkaufsmärkten (wir berichteten) aufbereitet werden soll, könnten diese Bunker aber Probleme bereiten. Daher sondiert seit dieser Woche eine Spezialfirma aus Hagen im Auftrag des Grundstückeigentümers, des Zweckverbandes Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken (ZEF) das Areal auf der Truppacherhöhe. 1,7 Hektar sollen im ersten Abschnitt erkundet werden.

Das erklärte gestern der ZEF dem Merkur. Die Sondierungsarbeiten sollen drei bis vier Wochen dauern. Womöglich befinden sich unter der Erde noch Munitionsreste. Für den Fall der Fälle wird das Hagener Unternehmen den Kampfmittelräumdienst des Landes hinzuziehen, um diese zu beseitigen.

Die Sondierung sei der erste Schritt, erklärte der ZEF. Die jetzt laufenden Arbeiten sind die Vorbereitung für die später womöglich folgenden Bauarbeiten. Soweit es geht, soll das "Plattmachen" der Anlagen vermieden werden.

Günther Wagner hört dies gerne. "Der Zustand der unterirdisch verlaufenden Bunker ist ungewiss", sorgt er sich nämlich. Wagner ist Denkmalsachverständiger für den Westwall in Rheinland-Pfalz, ferner betreibt er das Westwall-Museum in Pirmasens. Gestern eilte er auf die Truppacherhöhe, nachdem ihn die Arbeiter darüber informierten, dass sie auf einen Bunker gestoßen sind. Wagner hält alles mit seiner Kamera fest, dokumentiert die Fundstellen fein säuberlich.

Auf der Truppacherhöhe befinden sich neun Bunker, zwei Versorgungssysteme und ein weiteres, nicht mehr näher bekanntes Bauwerk aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber wer weiß, was noch alles unter der Erde schlummert.

Wagner hätte kein Problem damit, wenn im Zuge von Bauarbeiten die Kriegs-Relikte zugeschüttet würden. "Damit kann ich leben. Sie sollten aber nicht angerührt werden", mahnt er. Es handele sich um historisch und archäologisch relevante Bauten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort