Zweibrücken. Die Absage der grünen saarländischen Umweltministerin Simone Peter an eine Reaktivierung der Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg (wir berichteten) entmutigt die Zweibrücker nicht. Oberbürgermeister Helmut Reichling sagte gestern, bei den Kosten für eine Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar von Homburg nach Zweibrücken handele es sich "um eine lächerlich kleine Summe, weil sie ja auch vom Bund bezuschusst würde". Die einstimmige Resolution des Zweibrücker Stadtrats werde kommende Woche im Saarbrücker Umweltministerium übergeben. "Als nächsten Schritt" planten Zweibrücker eine "Demonstration in Saarbrücken", berichtete Reichling: "Wir sind ja eine mit Demos erfahrene Stadt." Dieter Franck von der Zweibrücker Arbeitsgemeinschaft Verlängerung S-Bahn sagte, ob man demonstriere, hänge auch davon ab, wie das Ministerium nächsten Donnerstag auf die Resolution reagiere: "Wenn es bei der schriftlichen Antwort der Ministerin bleibt, wird natürlich eine entsprechende Entgegnung kommen." Die Resolution werde an Staatssekretär Dieter Grünewald übergeben. Dass dieser als Ex-Geschäftsführer von Saar-Pfalz-Bus deshalb die S-Bahn blockieren könnte, weil Saar-Pfalz-Bus um Kunden auf der Buslinie Zweibrücken-Homburg fürchtet, glaubt Franck nicht: "Die S-Bahn ist für den Bus keine Gefahr. Da ginge nicht viel verloren. Wer heute zum Bahnhof nach Homburg will, fährt mit dem Auto. Und der Bus könnte viel besser Neubaugebiete in Schwarzenacker erschließen." Franck glaubt zudem, dass Rheinland-Pfalz in Verhandlungen mit dem Saarland "noch einige Trümpfe in der Hand hat", etwa zur Sicherung des Fernverkehrs am Homburger Bahnhof.Berni Düker (SPD), Zweibrücker Delegierter beim Zweckverband des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar, berichtete gestern Abend im Stadtrat, VRN-Chef Werner Schreiner Schreiner habe die "Dramatik" der gegenwärtigen Entwicklung erklärt, sei aber zuversichtlich, dass die S-Bahn im Zuge der Ausschreibung des Regionalverkehrs bis 2015 verlängert wird. lf/sf