Debatte um Querspange wird wiederbelebt

Zweibrücken. "Für unseren Betrieb wäre eine Querspange ein großer Vorteil", betont der Personalchef von John Deere, Klaus Ruf. Bei einem Besuch des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministers Hendrik Hering beim Landmaschinenhersteller (wir berichteten) hatte Geschäftsführer Richard Ruf das Straßenprojekt zwischen Homburger Straße und A 8 angesprochen

 Zwischen den beiden Häusern links ist die Querspange vorgesehen. Foto: Jörg Jacobi

Zwischen den beiden Häusern links ist die Querspange vorgesehen. Foto: Jörg Jacobi

Zweibrücken. "Für unseren Betrieb wäre eine Querspange ein großer Vorteil", betont der Personalchef von John Deere, Klaus Ruf. Bei einem Besuch des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministers Hendrik Hering beim Landmaschinenhersteller (wir berichteten) hatte Geschäftsführer Richard Ruf das Straßenprojekt zwischen Homburger Straße und A 8 angesprochen. Der Minister hat das Anliegen zur Prüfung mit nach Mainz mitgenommen.Werksplaner Klaus Wottke erinnerte in dem Gespräch an den seit 2001 bestehenden Plan einer Verbindungsstraße zwischen dem ehemaligen Oltsch-Gelände und dem John Deere-Werksgelände Autobahn. "Problematisch ist der hoch liegende Kreisel zur Überquerung der Bahnlinie und der Bäche."

Wegen der Kosten wurde das Projekt vom Zweibrücker Stadtrat 2006 "auf Eis gelegt", wie Baudezernent Kurt Dettweiler sagt. "Auch wenn die Querspange wünschenswert ist." Rund neun Millionen Euro wurden damals als Bausumme geschätzt. Bei der Diskussion über den kommunalen Verkehrsplan könnte die Straße wieder ein Thema werden.

In den vergangenen Jahren wurde vor allem die Entlastung der Ortsdurchfahren Ernstweiler und Einöd als Gründe für die Querspange aufgeführt.

Doch mit John Deere betont jetzt auch ein Unternehmen die Vorteile der Verbindung. "Wir haben dann eine bessere Anbindung an die Autobahn", erklärt Wottke. Rund 150 Lkw fahren täglich das Werk an der Homburger Straße an. Durch die Querspange werden auch weitere Betriebe in Ernstweiler besser an die Autobahn angebunden. Und mit einer Abfahrt auf dem Brücken-Kreisel zur Wilkstraße würden der Globus-Bau- und -Lebensmittelmarkt enger zusammenrücken. "Wir haben einen Vorteil und auch zur Entlastung der Ortsdurchfahrt Einöd gibt es nur die Alternative Querspange", sagt Globus-Chef Stefan Ewerling.

Meinung

Menschen wichtiger als Prinzipien

Von Merkur-Redakteur Lutz Fröhlich

Nicht nur wegen der hohen Kosten hat der Zweibrücker Stadtrat bislang kein Geld für den Bau der Querspange zur A 8 bewilligt. Sondern auch, weil viele Räte nicht einsahen, Homburg bei der Verkehrsentlastung Einöds zu helfen, während Homburg nichts für eine Reaktivierung der Bahnstrecke nach Zweibrücken tut. Letzteres mag man als ärgerlich empfinden. Doch sollte Ärger über ein Thema nicht andere Sachentscheidungen beeinflussen. Zumal tausende Menschen an und nahe der Einöder Ortsdurchfahrt nun wahrlich mehr Ruhe verdient haben. Ruhe, die ja auch durch viele Zweibrücker gestört wird, die durch Einöd zum Einkaufen oder Arbeiten fahren.

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