Kolumne Unsere Woche „De Kurt“ hinterlässt Spuren

Ich hätte nicht gedacht, dass mir der Tod eines Menschen, den ich nie persönlich kennengelernt habe, wirklich nahe gehen kann. Als ich im Februar meinen Dienst beim Pfälzischen Merkur angetreten habe, war Kurt Pirmann bereits krankgeschrieben.

 Mirko Reuther

Mirko Reuther

Foto: SZ/Lorenz, Robby

Der Name des Oberbürgermeisters war zwar  auch mir als gebürtigem Saarländer selbstverständlich ein Begriff – was er für die Stadt und die Verbandsgemeinde Zweibrücken in den vergangenen 26 Jahren geleistet hatte, hingegen nicht.

Das wurde mir erst im Zuge mancher Recherche und dem Durchforsten des Redaktionsarchivs klar. Insbesondere ein Bild aus dem Jahr 2014, auf dem Pirmann die Tränen nicht zurückhalten kann, als die letzte Passagierflugmaschine vom Zweibrücker Flugplatz  abhebt,  hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Persönlich gesprochen habe ich mit Kurt Pirmann leider nie. Aber vor meinem geistigen Auge steht ein Mann, der sich nie für etwas  zu schade war. Dem die Menschen aus der Region wirklich am Herzen lagen. Und der sich von Rückschlägen nicht entmutigen ließ. Dieses Bild verfestigte sich, nachdem ich mit ehemaligen politischen Weggefährten Pirmanns reden konnte. Selbst diejenigen, mit denen er in der Vergangenheit öfters im Clinch gelegen hatte, äußerten sich voller Respekt und wussten die eine oder andere rührende Anekdote über „de Kurt“ zu erzählen. Was Kurt Pirmann mir persönlich mitgegeben hat? Zumindest, dass mir auch der Tod eines Menschen, den ich nie persönlich kennenlernen durfte, nahe gehen kann.

Ruhen Sie in Frieden.

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