Einzelhandel Das Sahnehäubchen war der Sonntag

Zweibrücken · Das Wochenende der Märkte lockte viele Besucher in die Innenstadt.

 In der Fußgängerzone war am Sonntag viel Betrieb.

In der Fußgängerzone war am Sonntag viel Betrieb.

Foto: Volker Baumann

Hatte der italienische Markt, der seit Donnerstag südliches Flair auf den Schlossplatz brachte (wir berichteten), zunächst mit Temperaturen zu kämpfen, die das Bummeln zwischen den Marktständen eher zur Zitterpartie machten, so legte Petrus gestern den Schalter um: Er erweckte Bella Italia im Herzen der Stadt zum Leben.

Es musste nicht unbedingt der makellos azurblaue Himmel bei Sommertemperaturen  sein, der die Besucher zum Stadtbummel einlud, fast 20 Grad mehr als vor einigen Tagen reichten dabei schon aus. Das Konzept von Stadtmarketing und Gemeinsamhandel, am Wochenende, insbesondere am verkaufsoffenen Sonntag, in Zweibrücken „an allen Ecken und Enden“ Märkte zu präsentieren, ging dabei voll auf. Der Italienische Markt auf dem Schlossplatz, der Krammarkt auf dem Alexanderplatz, der Flohmarkt auf dem Herzogplatz, der Second-Hand-Basar an der Hallplatz-Galerie, am Freitag auch noch der Bauernmarkt auf dem Hallplatz: Sie alle trugen dazu bei, dass Bewegung in die Stadt kam. Wo lässt sich gut Einkaufen, wo ein spezielles Schnäppchen machen und wo kann ich einfach nur mal wieder die Seele bei angenehmen Temperaturen baumeln lassen? „Das sind ja wirklich weit gereiste Händler“, staunte so mancher,  der beim Einkauf auf dem Schlossplatz erst überzeugt werden musste, dass es sich dabei nicht um die Ware vom Italiener um die Ecke handelte. Das typische Feilbieten der Spezialitäten, ob Salami, Käse, Gebäck, Wein oder Öl, wie man es auch aus dem Urlaub kennt, ließ eine außergewöhnliche Atmosphäre aufkommen, musikalisch begleitet vom Trio Finale mit italienischen Evergreens. „Das könnte man gerne noch ausbauen“, würde sich Familie Dahlmann über einen noch größeren italienischen Markt freuen. „Dabei könnten auch Stände sein, die etwas Warmes zum sofortigen Verzehr, etwa Pizza oder Nudeln, anbieten“, so das Resümee der Italienfreunde.

Die Probe aufs Exempel kam jedenfalls auch mit reduzierter Marktbeschickung bereits sehr gut bei den Besuchern an. Die Händler in der Fußgängerzone profitierten am verkaufsoffenen Sonntag durchweg von der besonderen Umgebung – und ließen sich animieren. Bei „Fashion City“ zum Beispiel hatte Hannelore Kuppens die Gunst der Stunde genutzt, beim Italiener auf dem Markt eingekauft und die Kundschaft mit kleinen italienischen Snacks und Getränken verwöhnt. Nachdem bereits Andreas Michel, Vorsitzender von Gemeinsamhandel, von einem „Sahnetag“ sprach, ergänzte  Kuppens noch  „aber mit Häubchen“.

Superlative hatten gestern tatsächlich die Oberhand beim Einkaufsbummel. Für Martina Steinbeck von der Buchhandlung Thalia war es „einfach ein perfekter Tag“. Am Stand des Technischen Hilfswerks hatten die fünfzehn selbstgebackenen Kuchen keine lange Überlebenschance. Man habe sich „richtig drauf gestürzt“, so die Helfer.  Das hörte sich City-Managerin Petra Stricker natürlich gerne an und war froh, dass das gemeinsame Konzept, zumindest am Sonntag dann doch voll aufgegangen war.

 Auf dem Herzogplatz war Flohmarkt angesagt.

Auf dem Herzogplatz war Flohmarkt angesagt.

Foto: Volker Baumann
 Die Italiener zeigten bei der Deko Humor.

Die Italiener zeigten bei der Deko Humor.

Foto: Volker Baumann

Volle Parkplätze am Fashion Outlet deuteten gestern daraufhin, dass auch die Einkaufs-Peripherie zum Zuge kam. Raimund Beck von Möbel Martin zeigte sich ebenfalls zufrieden, obwohl die Kundenfrequenz erst relativ spät angestiegen sei. Auch bei Edeka Ernst sprach man von einem guten Tag, ergänzt durch den Pferde-Kutschen-Shuttle zwischen Hilgard-Center und Innenstadt. Offenbar ein Wochenende, das es allen recht machte. Und was sagen die italienischen Händler: „Ritorno“ – frei übersetzt: „Wir kommen wieder!“

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