Das Saarland muss Farbe bekennen!

Zweibrücken · Es gibt keine Ausreden mehr! Allerspätestens jetzt muss das Saarland Farbe bekennen und seinen Segen zur Reaktivierung der Bahn zwischen Zweibrücken und Homburg geben. Ansonsten macht sich die Landesregierung in Saarbrücken so langsam lächerlich.

Erst machte man eine Zustimmung von einem entsprechenden Kosten-Nutzen-Gutachten abhängig, das am Ende sehr deutlich den volkswirtschaftlichen Nutzen des Projektes feststellte. Dann schob das Saarland die Regionallisierungsmittel des Bundes vor. Nur wenn diese aufgestockt würden, könne man die S-Bahn-Verlängerung umsetzen. Jetzt werden die Mittel aufgestockt - und zwar genau in dem Maße, wie es zu erwarten war: Der Bund zahlte bislang 7,3 Milliarden Euro im Jahr, die Länder forderten 8,5 Milliarden. Nun einigte man sich - wie es in solchen Fällen üblich ist - so ziemlich genau in der Mitte auf acht Milliarden. Zu geringe Regionallisierungsmittel können also kein ernsthaftes Argument gegen das Projekt mehr sein.

Schon lange wird man allerdings den Eindruck nicht los, dass das Saarland die Reaktivierung eigentlich gar nicht will. Spannend wird nun sein, ob die dortige Landesregierung jetzt doch über ihren Schatten springt oder ob sie eine neue Hürde aufstellt, die die Reaktivierung noch verhindern könnte. Letzteres wäre kein fairer Umgang zwischen zwei Nachbarländern. Und auf Fairness und Solidarität wird das Haushaltsnotlagenland Saarland in Zukunft selbst sicher noch häufiger angewiesen sein.

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