Das Puzzle wird vollständiger

Zweibrücken · Teile des extrem seltenen Zweibrücker Porzellans und zwei Gemälde des Herzogs Karl II. August und seiner Frau Maria Amalia konnte der Förderverein für das Zweibrücker Stadtmuseum erwerben.

 Charlotte-Glück (Mitte) zeigte den Mitgliedern des Fördervereins die Neuerwerbungen in einem Rundgang durchs Stadtmuseum. Fotos: Marco Wille

Charlotte-Glück (Mitte) zeigte den Mitgliedern des Fördervereins die Neuerwerbungen in einem Rundgang durchs Stadtmuseum. Fotos: Marco Wille

Zwei Gemälde und drei weitere Teile des Zweibrücker Porzellans erwarb beziehungsweise ersteigerte der Förderverein in den letzten Monaten für das Zweibrücker Stadtmuseum. Deshalb sprach der Vorsitzende des Fördervereins, Hans Peter Philipp, bei der Mitgliederversammlung von einem "erfolgreichen Jahr".

Die fünf Objekte würden den Bestand des Museums ergänzen. Über 12 000 Euro nahm der 50 Mitglieder zählende Verein für die Anschaffungen in die Hand. "Das passt in unseren finanziellen Rahmen."

Ein Portrait von Stanislaus Leszczynski hätte den Rahmen gesprengt. "Der Preis war exorbitant hoch". Auch wenn das Portrait gut zur Ausstellung gepasst hätte, wie Museumsleiterin Charlotte Glück sagte. Wie die beiden Gemäldeportraits des Herzogs Karl II. August und seiner Frau Maria Amalia von einem unbekannten Maler. Die Portraits hängen neben der Leihgabe einer Porzellanplatte auf der das Schloss Karlsberg abgebildet ist. Der Bauherr und das Schloss seien in dem Raum vereint, meinte Glück.

Ein Antiquariat aus Bad Schussenried habe das Bild wegen der Notiz auf der Rückseite dem Zweibrücker Museum angeboten, erzählte Glück. Die Portraits stammen aus dem Nachlass einer Adelsfamilie. Die drei Porzellan-Gegenstände ersteigerte der Verein in Heidelberg und München. "Beim Porzellan achten wir darauf, Teile zu erwerben, die noch nicht in der Sammlung vertreten sind", sagte Glück. Die Bechertasse sei mit einer Zweibrücker Landschaft dekoriert. Die übrigen Tassen der Sammlung hätten Blumendekors. "Bei der Versteigerung wurde noch eine zweite Tasse mit dem Dekor angeboten", sagte Philipp. Aber da habe man verzichtet. Schließlich gehe der Verein sorgsam mit dem Geld um.

Ersteigert wurde allerdings eine Kaffeekanne mit einem Deckel. Bei zwei bereits vorhandenen Kannen passe der Deckel nicht. Und auch bei der neu erworbenen Kanne sei der Deckel nicht der Originaldeckel. Der hellere Deckel sei älter als die grauere Kanne. "In späteren Jahren wurde aus Kostengründen mehr Sand dem Kaolin beigemischt", erklärte die Museumsleiterin. Stolz ist Glück auf eine große ovale Platte: "Bisher war nicht bekannt, dass es eine so große Platte aus Zweibrücker Produktion gibt." Es sei schwierig gewesen solch große Platten herzustellen.

In der Versammlung wies die Museumsleiterin darauf hin, dass sich im kommenden Jahr die Gründung der Porzellanmanufaktur zum 250. Mal jährt. Deshalb denke sie über eine Jubiläumsveranstaltung nach.

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