Das do is net meins

Zweibrücken · Kabarettist Hans Beislschmidt erntete bei seinem Gastspiel am Freitagabend in seiner Heimatstadt Zweibrücken zwar viele Lacher. Doch sein neues Programm ließ einiges zu wünschen übrig.

 Keine runde Sache: Hans Beislschmidts Auftritt ähnelte oft einer Büttenrede. Foto: Michael Daub

Keine runde Sache: Hans Beislschmidts Auftritt ähnelte oft einer Büttenrede. Foto: Michael Daub

Foto: Michael Daub

Es hätte etwas runder laufen können. Wer den aus Zweibrücken stammenden saarländischen Kabarettisten Hans Beislschmidt kennt, weiß, dass er seit Jahren schon solide Kleinkunst anbietet. Und dennoch war der Abend am vergangenen Freitag im kleinen Saal der Zweibrücker Festhalle einer mit Ecken und Kanten. Zwar vor ausverkauftem Haus, aber dennoch mit zahlreichen Patzern präsentierte Beislschmidt sein aktuelles Programm "Das do is net meins" und es gab Passagen, bei denen man hätte meinen können, der Titel ist Programm. Zwar wandert der Inhaber der Kleinkunstbühne "Blauer Hirsch" von einer Geschichte zur anderen und versucht, sein Publikum mitzunehmen - so recht gelingen will es ihm aber nicht. Eine Mischung aus Kalauern, Kabarett und Kokolores bietet der 61-Jährige in knapp zwei Stunden seinem Publikum in Zweibrücken . Von Griechenlands Finanzproblemen über das Yogakurs-Desaster seiner Frau bis hin zu Anekdoten vom Shoppen in der Saarbrücker Fußgängerzone (unter anderem mit der Erkenntnis, dass Frauen zwar daheim ganze Massivholzschränke schleppen, aber drei Tüten aus den Geschäften zu schwer seien).

Auch neumodische Kindernamen wie "Kevin", "Chantal" und "Deborah" ("es Debra") bekommen ihr Fett weg. Beislschmidt bietet solides Kabarett , erntet Lacher, doch er hangelt sich von Episode zu Episode und gibt eher den Geschichtenerzähler, der Kalauer an Kalauer hängt, teils gepaart mit alten Witzen und im Stil einer Büttenrede. Eine runde Sache ist das nicht. Da wirkt das zufällig heruntergefallene Mikro, welches dann seinen Dienst versagt, wie ein i-Tüpfelchen auf das Gesamtwerk. Trotz jahrelanger Kabaretterfahrung und acht Soloprogrammen: Beislschmidt überzeugt beim Heimspiel in Zweibrücken nur bedingt, wirkt teilweise unsicher. Solide eben, aber kein Gassenhauer. So dass auch der Verfasser des Artikels am Ende schreiben muss: "Das do is net meins".

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