Kabarettist Carsten Höfer klärt über das Fest auf Damit Weihnachten nicht zum Fiasko wird

Zweibrücken · Gut besuchter Kabarett-Abend mit "Weihnachts-Versteher" Carsten Höfer in der Zweibrücker Festhalle.

 Carsten Höfer bespaßte am Sonntag sein Publikum in der Festhalle.

Carsten Höfer bespaßte am Sonntag sein Publikum in der Festhalle.

Foto: red/Norbert Rech

Die Menschen werden in der Adventszeit in drei Kategorien unterteilt: Weihnachtsfans, -muffel und -realos. Das ist die Auffassung des Kabarettisten Carsten Höfer. Er muss es ja wissen – schließlich gilt Höfer als Weihnachts-Versteher, wie das gleichnamige Programm, mit dem er am Sonntagabend die Besucher im Wintergarten der Zweibrücker Festhalle begeisterte, zumindest unterstreicht. Realos würden im Gegensatz zu den beiden anderen, die Unausweichlichkeit des Festes akzeptieren und sich partiell heraussuchen, was sie mitmachen wollen. „Pärchen-Technisch ist der Advent eine hochexplosive Zeit“, sagt Höfer. Das beginne mit der „außerhäusigen Weihnachtsbefriedigung“ – dem Besuch eines oder gleich mehrerer Märkte, was Männer nur mit Hilfe starker Alkoholika überstehen würden. „Das einzige was sie dazu animiert, ist sich ins Nirvana saufen zu können“, beschreibt der Münsteraner die Situation. Das hätten die Standbetreiber der Weihnachtsmärkte längst erkannt und ihre Buden bedarfsgerecht positioniert.

Mann und Frau verstünden unter Weihnachten oft etwas ganz unterschiedliches. Das gelte auch für Geschenke. Selbst wenn im Sommer vereinbart wurde, sich nichts zu schenken, gelte dieser „Vertrag“ noch lange nicht an Heiligabend: „Kaum brennt die erste Kerze, hat es die Frau vergessen oder will sich nicht mehr daran erinnern.“ Sie besorge trotzdem etwas, was sie dann als „eigentlich ist das gar kein Geschenk – nur eine kleine Aufmerksamkeit“ beschreibt. Sollte der Mann dann nichts haben und auf den Vertrag pochen, dann sei die Bescherung im wörtlichen Sinne groß. Auch der Kirchgang gehöre zur Pflicht, selbst wenn man das ganze Jahr über kein Gotteshaus von innen gesehen hat. „Ich würde im Januar Zehnerkarten verteilen und nur die reinlassen, deren Karten voll abgestempelt sind“, so der Kabarettist. Die Karten seien mit Lichtbild versehen und nicht übertragbar – nicht dass die Oma die Gottesdienstbesuche gleich für die ganze Familie übernehme.

Mit reichlich Mimik und Gestik, versteht es Höfer in nur wenigen Minuten das Publikum für sich zu gewinnen. Er brilliert als Fachmann für die kleinen Tücken einer Beziehung und gibt wertvolle Tipps, wie der Weihnachtsfrieden gewahrt werden kann. Frauen fühlen sich von ihm verstanden. Er weiß, wie ein Gentleman auf ihre Wünsche eingehen muss. Jeder im Saal hat wohl schon eine der Situationen erlebt, bei der vom Mann das Fettnäpfchen mit voller Wucht getroffen wurde. Nach der Vorstellung sollte das kaum noch vorkommen.

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