Zweibrücken. In spätestens fünf Jahren brummt das City-Outlet Zweibrücken. Davon ist Hauptmieterin Evelyne Cleemann (Foto: pm) überzeugt. Während das Kellergeschoss seit längerem leer steht, im Erdgeschoss des im September 2007 in der Ex-Kaufhalle eröffneten Einkaufszentrums Ladenbetreiber über schlechte Geschäfte klagen und bereits zwei Mieter gekündigt haben, zählte Cleemann in ihrem 1000 Quadratmeter großen Spielwaren- und Kinderbekleidungsoutlet im Obergeschoss dieses Frühjahr gegenüber dem Vorjahr rund 30 Prozent mehr Kunden. Für die Geschäftsfrau ein sicheres Zeichen dafür: Das City-Outlet beginnt mehr und mehr zu laufen. "Sicher haben wir am Anfang alle Fehler gemacht", gibt Cleemann unumwunden zu. Aber daraus hätten Mieter und Betreiber Gewobau gelernt und das City-Outlet auf Kurs gebracht. So sei ein gemeinsames Marketing-Konzept mit gezielten Verkaufsaktionen entwickelt worden, durch das es gelinge, immer mehr Kunden anzulocken - auch von außerhalb, vom DOZ und sogar aus Frankreich.Allerdings sei die Aktionsgemeinschaft der Ladeninhaber, die gemeinsame Verkaufsförderungsmaßnahmen organisiert habe, kaum noch handlungsfähig. Begonnen habe alles mit einem Streit um die Samstagsöffnungszeiten, die einige Geschäftsleute hätten einschränken wollen. "Wir können doch unseren Kunden nicht vorschreiben, wann sie bei uns einkaufen sollen. Außerdem mache ich samstags zwischen 16 und 18 Uhr 30 Prozent meines Umsatzes", erklärt Cleemann, warum sie sich vehement gegen kürzere Samstagsöffnungszeiten zur Wehr setzte. Jetzt, nachdem im Erdgeschoss "Zigarren & Whisky" sowie der Küchengeräte-Shop gekündigt haben, rechnet Cleemann damit, dass die Aktionsgemeinschaft erst wieder durchstarten kann, wenn die beiden frei werdenden Läden neu vermietet sind. "So ein Haus funktioniert nur, wenn alle mitmachen." Dabei ist sie zuversichtlich, dass die Gewobau schnell neue hochwertige Mieter findet. "Wir haben eine Top-Lage hier und einen erstklassigen Center-Betreiber", lobt sie das städtische Wohnungsbauunternehmen, das die Kaufhalle in ein hochmodernes Geschäftshaus umgewandelt habe und das City-Outlet ständig weiterentwickle. Der nächste bauliche Schritt soll dabei der Abriss der ehemaligen Passage Schreiner sein, wo die Gewobau ein ans City-Outlet angeschlossenes neues Geschäftshaus bauen will. Auch von der geplanten Neugestaltung des Alexanderplatzes, auf dem der Pavillon abgerissen werden soll, verspricht sich Cleemann eine Aufwertung des City-Outlets. Um das Center vom Platz aus besser in Szene zu setzen, müsse dann auch der Busbahnhof vor dem Eingang des Outlets umgestaltet werden, der ohnehin nur zwei Mal am Tag komplett gebraucht werde - etwa, indem das durchgehende, den Blick aufs Outlet versperrende Dach durch Inseldächer aufgelockert wird, regt Cleemann an und denkt auch darüber nach, das City-Outlet um das frei werdende Goebes-Gebäude gegenüber zu erweitern. Eins sei jedenfalls klar: "Je größer das City-Outlet wird, desto interessanter wird es."