Wie Zweibrücken gegen – teils extremistische – Schmierereien vorgehen will Dauerhaftes „Stadtverschönerungs-Projekt“ mit Jugendlichen geplant

Zweibrücken · Bürger sollen Schmierereien melden, Kinder und Jugendliche sie dann kunstvoll ersetzen. Christina Rauch beklagt Hetz-Graffiti nach Polizistenmorden.

 Im Oktober gab es bereits eine Verschönerungsaktion in der Unterführung an der Schwalbenstraße. Solche Aktionen sollen künftig systematisch stattfinden, wenn irgendwo Schmierereien auftauchen.

Im Oktober gab es bereits eine Verschönerungsaktion in der Unterführung an der Schwalbenstraße. Solche Aktionen sollen künftig systematisch stattfinden, wenn irgendwo Schmierereien auftauchen.

Foto: cvw

„Wir alle kennen sie: Es gibt in Zweibrücken nicht so schöne Ecken.“ Die Beigeordnete Christina Rauch (CDU) verwies am Mittwochabend im Kulturausschuss auf viele Schmierereien im Stadtgebiet. Besonders schlimm sei, dass diese teils auch extremistische Hintergründe hätten. So seien leider auch in Zweibrücken Schmierereien zu Polizistenmorden von Kusel verbreitet. Die Kulturdezernentin stellte aber einen Plan vor, wie man kreativ etwas dagegen machen könne. „Wir haben in den letzten Wochen mit Jugendlichen ein Stadtverschönerungs-Projekt gestartet, eine Projektgruppe ist am entstehen.“ Der gehören an: der (erwachsene) Zweibrücker Graffiti-Künstler Peter Schaumburger, Rauch, Bürgermeister Christian Gauf, die Vorsitzende des Arbeitskreises Prävention Verena Ecker, die pädagogische Leiterin der Jugendkunstschule Iris Seyler, die Ordnungsbehörde und das Jugendamt.

Kultur- und Ordnungs-Dezernentin Rauch erläuterte, was konkret geplant ist: „Wir rufen die Menschen dazu auf, uns solche (Schmierereien-)Orte zu melden und Fotos davon zu machen. Das versuchen wir dann zeitnah mit Jugendlichen zu entfernen und bevorzugt etwas Kunstvolles anzubringen, das zu unserer Stadt und ihrer Demokratiegeschichte passt oder einfach schön ist.“ In nächster Zeit sei ein Aufruf geplant mit Erläuterung, wo man sich melden kann. Ebenso eine „Auftaktveranstaltung“.

Auch durch Schmierereien besonders oft verunstaltete) Brücken könne man verschönern. Deswegen habe man schon beim Landesbetrieb Mobilität angefragt, so Rauch. Ergebnis: „Der LBM wäre sogar richtig froh darüber.“

Gerhard Maurer (SPD) lobte das Projekt als „super“. Er hofft darauf, dass sich einige Schmierfinken abschrecken lassen, wenn sie sehen, dass Jugendliche an neuralgischen Stellen kunstvoll aktiv gewesen sind. Maurer regte an: „Hakenkreuze sollte man nicht wegmachen, sondern verunglimpfen, zum Beispiel indem man Schmetterlinge daraus macht.“

Sarina Wolf (SPD) sprach ebenfalls von einer „ganz tollen Idee“. Sie habe schon mit Jugendlichen zwei Unterführungen bemalt (wir berichteten). Wolf stimmte Maurer zwar zu, dass sowas Schmierfinken abschrecke – allerdings nicht alle.

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