Christian „Theo“ Stolle Musikgenuss mit Lieblingsliedern

Zweibrücken · Christian „Theo“ Stolle ist in der Zweibrücker Musikszene bekannt wie ein bunter Hund. Seit fünf Jahren tritt er mit Ehefrau Birgit auch als Duo auf. Und rockt unter anderem seine Heimatkneipe „Sutter“.

 Christian „Theo“ Stolle und Ehefrau Birgit haben im „Gasthaus Sutter“ ein Heimspiel.

Christian „Theo“ Stolle und Ehefrau Birgit haben im „Gasthaus Sutter“ ein Heimspiel.

Foto: Cordula von Waldow

„Sprich mit mir, sing mit mir – Tu es jetzt“, sang Christian Stolle, alias „Theo“. Eine Mahnung des bekannten niederländischen Liedermachers Herman van Veen, Wichtiges nicht ewig zu verschieben, sondern jetzt gleich in die Tat umzusetzen. Wieder einmal hatte der stadtbekannte und beliebte Sänger mit seinem Programm „Theo singt“ die Kultkneipe „Sutter“ in Niederauerbach komplett gefüllt. „Die Gäste sind heute nur wegen Theo da“, bestätigte sein Musikerkollege und Sutter-Betreiber Peter Rohr lachend. Wie man es von ihm gewohnt ist, hatte Theo vorwiegend tiefsinnige und hintergründige Texte im Gepäck. Neben seinem seit Jahrzehnten ungebrochenen Lieblingssänger Cat Stevens etwa mit „The Wind“ oder Ohrwurm „Morning has broken“ beispielsweise auch Klaus Hoffmann („Zeit zu leben“), Colin Hay („Beautiful World“), Unbekannteres von Reinhard Mey wie „Selig sind die Verrückten“. Der Songtext handelt von Menschen, die ausgestoßen und abgelehnt werden, aber trotzdem glücklich und selig sind, weil sie sich nicht an Konventionen halten müssen, um glücklich zu sein.

Ehefrau Birgit saß in Startposition bereits daneben, wippte und sang fast unhörbar mit. Den zweiten Teil des Abends bestritt das Paar musikalisch zusammen. „Meist sucht Christian die Titel aus, aber ich habe Mitspracherecht“, lachte die 53-jährige Physiotherapeutin. „Fields of gold“ von Sting, „Overkill“ von Men at Work, „Ring of Fire“ von Johnny Cash oder die Beatles-Titel, Kelly Family sowie Udo Lindenberg treffen auch ihren Geschmack.

Seit gut fünf Jahren tritt das Paar neben der gemeinsamen Band Stollwerk, wo Birgit als Background und Lead-Sängerin mitwirkt, auch als Duo auf. Das ehemalige Rosenkind aus dem einst deutschlandweit bekannten Zweibrücker Kinderchor probiert sich musikalisch gerne immer wieder neu aus.

Der 57-jährige Unternehmer, der in Niederauerbach Gebrauchtmöbeln ein neues Zuhause und Kunden eine stilvolle Wohnungseinrichtung vermittelt, ist ein „alter Hase“ im Musikgeschäft. „Mit 13 bekam ich meine erste Gitarre und habe mir dann autodidaktisch das Spielen beigebracht. Meine Mutter ist fast verrückt geworden, als ich Hänschen klein geübt habe“, erinnert er sich grinsend. Angefixt hatte den damals 16-Jährigen der Film „Harold and Maude“, zu dem Cat Stevens Musik für die Ewigkeit beigesteuert hatte.

Zwei Jahre war Pause, dann holte die Musikliebe ihn wieder ein. Er spielte bei den Pfadfindern am Lagerfeuer oder mit den Kletterfreunden am Bärenbrunnerhof Gitarre und sang dazu, am liebsten eben Liedermacher-Songs. 1997 trat Theo erstmals öffentlich auf. Theo? „Das ist mein Zweitname. Auf dem Weg in die Skifreizeit hat den ein Mitschüler in meinem Pass entdeckt und seitdem heiße ich nur noch Theo“, klärt Christian Stolle grinsend auf. 2020 gründete er seine Band Stollwerk mit sechs Musikern: Mit dabei ist auch Peter Rohr als Bassist und Sänger. Auch in diesem Jahr wird die Zweibrücker Band auf dem Stadtfest den Sonntagabend auf der Bühne Heilig Kreuz gestalten. „Da das ja die Irish-Folk-Bühne ist, studieren wir bis dahin ein paar Irische Songs ein, die wir für uns umsetzbar adaptieren“, plant das Ehepaar.

Das „Sutter“ rockt Theo einmal im Jahr, jetzt gemeinsam mit Birgit. Ihm ist wichtig, sein Publikum mitzunehmen, auch oder gerade in tiefgründigere Texte und Themen, die er gesanglich so interpretiert, „dass die Stimmung rüberkommt“. Dazwischen philosophiert er gerne. „Wem das nicht gefällt, der braucht ja dann nicht hinzuhören“, ist sein Motto, denn was die einen als sein Markenzeichen besonders schätzen, widerspricht der Erwartungshaltung anderer an einen heiter-musikalischen Abend.

Trotzdem gilt für die Show „Theo singt“: Das Publikum darf sich auch von neuen oder selten gehörten Titeln überraschen lassen und tatsächlich etwas dabei lernen. Und sei es, einen anderen Blick auf die Welt zu bekommen. Birgit Stolle bestätigt: „Wir singen unsere Lieblingslieder.“

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