Chorleiter Berthold Westrich Mit dem Chorgesang groß geworden

Rimschweiler · Berthold Westrich sieht die Zukunft der Chöre in gemischten Projektchören. Aber er glaubt auch an die Rückkehr des klassischen Männerchors – eines Tages.

 Berthold Westrich während der Chorarbeit.

Berthold Westrich während der Chorarbeit.

Foto: Margarete Lehmann

Der Pfälzische Merkur traf den Chorleiter Berthold Westrich bei der Chorarbeit mit dem Rimschweiler Männerchor. „Reine Männerchöre werden heutzutage seltener“, sagt er, „die Leute wollen sich nicht mehr fest an Vereine binden, sie möchten ein Projekt und dann wieder pausieren und bei Gelegenheit wieder ein anderes Projekt angehen“. Das heißt für ihn aber auch, dass die Literatur für den klassischen Männerchor verlorengeht, jedenfalls vorübergehend, „denn ich glaube, in 30 oder 40 Jahren wird es wieder Männerchöre geben“. Dabei denkt er unter anderem an die russischen Chöre, den Don Kosakenchor zum Beispiel. Diese Tradition und Qualität gehen nicht unter, wohin sie kommen, haben sie einen Riesenerfolg. „Der Don Kosaken-Chor unter Serge Jaroff war es, der mich als Kind nachhaltig für den Chorgesang begeisterte. Hinzu kam der große Sänger Fritz Wunderlich aus Kusel. Der hat mich derartig fasziniert, sodass ich mich auch gesanglich weiterbildete. Später war es mir einmal vergönnt, den Don Kosakenchor, zusammen mit der von mir geleiteten Chorvereinigung Heiligenwald, selbst zu dirigieren. Das war einfach großartig!“

Berthold Westrich wurde 1951 in Hornbach geboren, wo er bis 1965 die Volksschule besuchte. Anschließend absolvierte er eine Lehre zum Einzelhandlungskaufmann und anschließend ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Später war er auch als Betriebsrat in seiner Firma tätig und viel im Ausland unterwegs. 2014 folgte schließlich der Eintritt ins Rentenalter.

„Mein Vater kommt aus der Kuseler Ecke, dem Musikerland, und war schon immer engagierter Chorsänger“. Sein Großvater, hatte mit zehn Kindern gewissermaßen schon einen eigenen Familienchor, sodass jedenfalls zu Hause viel gesungen wurde, berichtet er.

So kam auch Westrich früh zum Chorgesang. 1988/89 machte er eine Ausbildung zum Chorleiter beim Pfälzischen Chorverband. In Zweibrücken dirigierte er in den vergangenen Jahren den Männerchor in Hornbach und den Zweibrücker Polizeichor. Zurzeit arbeitet er mit dem Männerchor Rimschweiler und der Chorvereinigung Heiligenwald. Mit dem Rimschweiler Chor, der in allen Stimmlagen noch gut besetzt ist, beginnen nun die Vorbereitungen auf das Weihnachtskonzert.

Mit seiner Familie wohnt Berthold Westrich in Neunkirchen. Bleibt Muße, schaut er im Fernsehen gern Nachrichten, Sport und Politik. Urlaub in fernen Weiten ist kein so großes Thema. Westrich ist bodenständig. Schließlich will auch sein Hobby, die Musik, sorgfältig gepflegt werden.

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