Grenzüberschreitendes Konzert Nur gemeinsam sind wir stark

Zweibrücken · Chorkonzert in der Alexanderskirche mit deutsch-französischen Chören.

 Der Chor 2000 beim deutsch-französischen Chorkonzert in der Alexanderskirche.

Der Chor 2000 beim deutsch-französischen Chorkonzert in der Alexanderskirche.

Foto: Margarete Lehmann

Den Frieden zu beschwören mit der Aufführung von Chorwerken waren am Sonntag in der Alexanderskirche der französische Chor Mél Mélodies unter Leitung von Bernard Filipiak und die deutschen Chöre Gospel and Praise und der Chor 2000 unter Leitung von Wolf-Rüdiger Schreiweis zu einem gemeinsamen Konzert zusammengekommen. Vor 100 Jahren endete der erste Weltkrieg, der Frieden dauerte nicht lange. Jahre nach dem zweiten Weltkrieg rief Charles de Gaulle 1962 in Bonn aus: „Es lebe die deutsch-französische Freundschaft“. Dass sie weiterhin gedeihe, diesen Herzenswunsch zu stärken, galt das jetzige Konzert.

Klein, aber fein stellte sich der Chor Gospel and Praise mit bekannten Chorwerken vor. Zehn Frauenstimmen zählt der Chor, da fehlt es natürlich an Klangfülle in der mächtigen Alexanderskirche vor gut 500 Zuhörern, wie sich im Nachhinein deutlich zeigte, als die Chöre mit 30 und mehr Sängerinnen und Sängern auftraten. Dennoch, der Chor brachte die Hörer in Wallung, sie gingen aus sich heraus, klatschten begeistert im Takt mit und überhaupt, hatten ihre helle Freude. „Amazing Grace“ vermittelte große Gefühle. „We shall overcome“ brachte sogar die Sängerinnen selbst in Seitwärtsbewegung, in leichtes taktisches Schwanken. Kurzum, der ganz große Auftritt wie zum Beispiel in der kleinen Kirche in Mittelbach, konnte auch nicht erwartet werden. Ganz anders dann der Chor 2000 mit 30 Sängerinnen und Sängern: Tadelsfrei die Ausdrucks- und Klangfülle, schnell wurde deutlich, was ein großer Chor unter der Leitung von Schreiweis zu leisten vermag. Oder auch der französische Chor mit über 30 Mitgliedern. Beide gefielen in allen Bereichen. Mit „Tous les enfants du monde“, alle Kinder der Welt, gab es kein Halten mehr im Publikum, sie klatschten und summten mit, die Kinder sind eben die Zukunftsträger des Friedens. „Ein bisschen Frieden“ formulierte den Herzenswunsch aller. Den Abschluss des Konzertes bildete der Chor 2000 aus Contwig, Schreiweis führt ihn schon ein paar Jahre und hat ihn zu einem soliden Klangkörper geformt, der in vielen Genres zu Hause ist. „Bridge over troubled Water“, da schlugen die Herzen höher, „Dona nobis pacem“, schenk uns Frieden. Jubelnd am Ende „We are the world“. Ein großer Auftritt, ein gelungenes Fest des Friedens. Es war auch ein politisches Statement. „Frontièrs“, Grenzen, hieß ein Lied, die wurden hier wieder ein Stückchen weit beiseite gerückt. Der Beifall war lang anhaltend.

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