CDU lehnt Wohnpark am Schloss ab

Zweibrücken · Auf der Tagesordnung der nächsten Bauausschuss-Sitzung am Dienstag steht unter anderem das Projekt „Wohnpark am Schloss“. Dagegen hat die CDU bereits im Vorfeld Widerstand angekündigt.

 Die Alte Feuerwache in der Bleicherstraße soll bis auf den Treppenturm abgerissen werden. Auf dem Grundstück soll ein Gebäude mit seniorengerechten Wohnungen entstehen. Foto: Jan Althoff

Die Alte Feuerwache in der Bleicherstraße soll bis auf den Treppenturm abgerissen werden. Auf dem Grundstück soll ein Gebäude mit seniorengerechten Wohnungen entstehen. Foto: Jan Althoff

Foto: Jan Althoff

Uneinigkeit in der Zweibrücker Koalition aus SPD und CDU : In einer Pressemitteilung lehnte die Union am Freitag das Projekt "Wohnpark am Schloss" ab. Dafür soll in der Sitzung des Bauausschusses am kommenden Dienstag eigentlich ein Bebauungsplan verabschiedet werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage hat Oberbürgermeister und Baudezernent Kurt Pirmann (SPD ) eingebracht.

Das Plangebiet liegt am östlichen Rand der Kernstadt und ist etwa 1870 Quadratmeter groß. Dort befindet sich die Alte Feuerwache, die bis auf den Treppenturm abgerissen werden soll. Eine Investorengruppe plant an dieser Stelle einen mehrgeschossigen seniorengerechten Bau mit etwa 30 Wohnungen (wir berichteten).

Die Zweibrücker CDU sieht das Projekt sehr kritisch: "Bei der dafür in Erwägung gezogenen Fläche handelt es sich nach unserem Kenntnisstand um die einzige Fläche, auf der das Helmholtz-Gymnasium (HHG) zukünftig sinnvolle bauliche Erweiterungsmaßnahmen durchführen kann", schreibt Fraktionschef Christoph Gensch. "Die Schule ist inzwischen Ganztagsschule. Hieraus resultiert grundsätzlich ein zusätzlicher Raumbedarf." Bereits heute verfüge das Helmholtz über keine vernünftigen Räume, um den Schülern mit Nachmittagsunterricht in der Mittagspause einen Aufenthaltsraum zur Verfügung zu stellen. Es sei zu klären, ob die Schule mit Ganztagsangebot nicht Fördermittel für einen Speisesaal beziehungsweise einen zusätzlichen Multifunktionsraum erhalten könne. Dieser Raum könne aber sinnvollerweise nur auf dem Gelände der alten Feuerwehrwache verwirklicht werden.

Gensch kritisierte auch, dass die hierzu in der letzten Bauausschuss-Sitzung gestellten Fragen der CDU-Fraktion bislang nicht beantwortet wurden. Stadtsprecher Heinz Braun sagte dazu auf Merkur-Nachfrage, dass in der Sitzung am Dienstag ausführlich über mögliche alternative Anbaumöglichkeiten für das Helmholtz informiert werden soll. So könne die Schule perspektivisch bei Bedarf in Richtung Exerzierplatz erweitert werden. Braun sagte aber auch mit Blick auf die Schülerzahlen: "Im Moment scheint beim Helmholtz kein Ausbaubedarf dazusein."

Die CDU äußerte aber auch abseits der Erweiterungsproblematik grundsätzliche Bedenken gegen das Projekt "Wohnpark am Schloss". Gensch: "Es ist kaum vorstellbar, wie ein (seniorengerechtes) Wohnprojekt direkt gegenüber einer großen Ganztagsschule funktionieren soll. Lärm- und Geräuschpegel sind am Standort überdurchschnittlich hoch. Die Gebäude stehen sehr nahe beieinander. Die Schulgebäude sind drei- bis vierstöckig. Die Schule umfasst das geplante Wohnprojekt auf zwei von vier Seiten. Wir befürchten zukünftige Einschränkungen des Schulbetriebs durch Anwohnerklagen/-beschwerden."

Gensch betonte, dass seine Partei Wohnprojekte, insbesondere seniorengerechte, in Innenstadtnähe unter Berücksichtigung des demografischen Wandels grundsätzlich begrüßt. "Wir halten allerdings eine ganze Reihe von Standorten für geeigneter. Bevor wir dem HHG die einzige sinnvolle Erweiterungsmöglichkeit verbauen, sollten wir alternative Standortkonzepte prüfen."

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