Cat-2-Genehmigung nicht in Sicht

Zweibrücken. Mit Millionenaufwand hat der Flughafen Zweibrücken seine Piste so aufgerüstet, dass sie für das Instrumentenlandesystem Cat 2 geeignet ist. Seit zwei Jahren schon ist der Umbau fertig - doch noch immer gilt nur die niedrigere Stufe Cat 1

Zweibrücken. Mit Millionenaufwand hat der Flughafen Zweibrücken seine Piste so aufgerüstet, dass sie für das Instrumentenlandesystem Cat 2 geeignet ist. Seit zwei Jahren schon ist der Umbau fertig - doch noch immer gilt nur die niedrigere Stufe Cat 1. Die Aufrüstung sollte 90 Prozent der bisherigen Flugausfälle wegen schlechter Sicht vermeiden, hatte der Flughafen beim ersten Spatenstich erklärt.Doch die Aussichten auf eine baldige Inbetriebnahme des "Nebellandesystems" Cat 2 sind weiterhin düster, ergaben jetzt Merkur-Recherchen.

Bereits vergangenen März hatte das rheinland-pfälzische Infrastrukturministerium eingeräumt, der Flughafen habe unterschätzt, wie hoch die genehmigungsrechtlichen Anforderungen für Cat 2 sind - und im August hatte das Ministerium erklärt, man versuche noch in Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium Wege zu einer Ausnahmegenehmigung zu finden (wir berichteten). Eine Ausnahmegenehmigung wäre erforderlich, weil wegen der Bäume des Naturschutzgebiets Monbijou neben der Landebahn die "seitliche Hindernisfreiheit" für Cat 2 ebenso zu klein ist wie die Länge der Anflugbefeuerung.

Die Gespräche mit Berlin über Cat 2 sind aber zurzeit auf Eis gelegt. Das Bundesverkehrsministerium teilt auf Merkur-Anfrage mit, über eine Ausnahmegenehmigung könne noch nicht entschieden werden, "da noch nicht alle dafür erforderlichen Informationen vorliegen". Das rheinland-pfälzische Infrastrukturministerium erklärt: "Der bisherige Sachstand ist unverändert, weil mit Blick auf die Kooperationsbemühungen mit dem Saarland zunächst andere Fragen mit dem Bundesverkehrsministerium zu erörtern sind und im Fokus stehen. So wird derzeit unter anderem darüber beraten, ob die Einführung eines Flughafensystems für beide Standorte sinnvoll ist. Die Überlegungen zur Einführung von Cat 2 werden zu gegebener Zeit wieder aufgegriffen."

Genau das hatte Merkur-Leser Thomas Müller aus Contwig befürchtet, als er kürzlich unsere Redaktion bat zu recherchieren, warum man "seit Monaten nichts über neue Fortschritte bei der Genehmigung von Cat 2 in Zweibrücken hört" und ob dies etwa an den Fusionsgesprächen mit Saarbrücken liege. Müller ist überzeugt: "Auch der künftige Saar-Pfalz-Airport wird sich besser vermarkten lassen, wenn eine seiner beiden Start- und Landebahnen mit einem Instrumentenlandesystem der Cat 2 ausgestattet sein wird." Wegen der Installation in Zweibrücken "wäre es sinnvoll, die Arbeiten daran auch fortzusetzen", appelliert Müller.

Die Deutsche Flugsicherung, die in ein Genehmigungsverfahren für Cat 2 auch einbezogen würde, äußerte sich gegenüber unserer Zeitung nicht zur Situation in Zweibrücken - denn sie habe bislang noch keine offizielle Anfrage zu der Aufrüstung von der Landesluftfahrtbehörde oder dem Flughafen erhalten.

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