Canadasiedlung wird Schritt für Schritt erneuert

Zweibrücken. Im ersten Wohnblock an der Oberen Himmelsbergstraße hat die Gesellschaft für Wohnen und Bauen (Gewobau) bereits mit der Sanierung begonnen. Neue Decken und Böden, neue Fenster, neuen Innenputz und neue barrierefreie Bäder werden eingebaut

Zweibrücken. Im ersten Wohnblock an der Oberen Himmelsbergstraße hat die Gesellschaft für Wohnen und Bauen (Gewobau) bereits mit der Sanierung begonnen. Neue Decken und Böden, neue Fenster, neuen Innenputz und neue barrierefreie Bäder werden eingebaut."Wir wollen schauen, wie es aussieht, und vor allem, was es kostet", erklärt Gewobau-Geschäftsführer Werner Marx (Foto: pma) im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. Im Frühjahr sollen die sechs Wohnungen fertig sein. Eine Wohnung könnte zwischen 30 000 und 40 000 Euro kosten.

Doch das Gebäude ist zunächst die Ausnahme. Denn die Gewobau möchte erst die Infrastruktur in der Canadasiedlung "in Ordnung bringen", betont Marx. Zunächst sollen die Straßen und die Leitungen erneuert werden, um sie als öffentliche Einrichtungen zu übergeben. Bisher sei nur eine private Erschließung vorhanden. Die Situation sei die gleiche wie auf dem Kreuzberg und auf dem Flugplatzgelände. Marx: "Auf dem Flugplatz wurde zunächst die Erschließung geregelt. Auf dem Kreuzberg nicht." Die Folgen sei der seit Jahren dauernde Zwist um die Erschließung der Kreuzberg-Siedlung.

In der von der Gewobau Ende 2011 erworbenen rund 14 Hektar großen Areal zwischen Flugplatz-, Oberer Himmelsberg- und Canadastraße sind knapp 400 Wohnungen in 80 Gebäuden. Rund 100 Wohnungen in dem Bereich zwischen Quebec- und Oberer Himmelsbergstraße werden abgerissen. Dort sollen dann Einfamilien- oder Reihenhäuser gebaut werden (siehe Grafik).

Zudem hat die HGV (Hanseatische Grundbesitz- und Vermögensverwaltungsgesellschaft) die Option auf eine 12 000 Quadratmeter große Fläche in dem Bereich (wir berichteten). Wenn die HGV in das City-Outlet investiert, kann sie das Gelände kaufen und entwickeln. Angedacht sind Einkaufsmärkte. Marx: "Das ist aber Sache der HGV." Dabei vertraut der Gewobau-Chef darauf, dass das Bauamt und die Genehmigungsbehörde abwägen, was "vertretbar" ist, damit Geschäfte in den Stadt- und Ortsteilzentren nicht gefährdet werden. Und auch die HGV werde sicher nichts machen, was dem eigenen Projekt in der Innenstadt schade.

Bei der Übernahme der Canadasiedlung Ende 2010 waren von den übrigen 300 Wohnungen 170 vermietet. "Seit Beginn des Jahres haben wir 40 neu vermietet. Bis 2012 sollen 250 vermietet sein." Marx erklärt, dass die Gewobau mit der kompletten Umgestaltung der Siedlung "einige Jahre beschäftigt sein wird - wir wollen das Vorhaben Schritt für Schritt umsetzen". Rund zehn Millionen Euro könnten investiert werden.

Dazu gehört auch der energetische Umbau. Im Moment entwerfe eine Fachfirma ein Energiekonzept. Dabei hat die Gewobau den Grundsatz vorgegeben, dass möglichst viel Energie im Gebiet selbst erzeugt wird, zum Beispiel durch Photovoltaikanlagen, und die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Rohstoffen zu verringern. Als Beispiel für Einsparmöglichkeit nennt Marx die energetische Sanierung an den Gebäuden an der Poststraße: In den 48 Wohnungen wurden 60 Prozent Energie eingespart.

Am Rande

Der Vertrag mit Geschäftsführer Werner Marx wurde bis Ende 2014 verlängert. Seit Juli 2002 leitet Marx die Geschäfte der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft. In der Bauausschusssitzung der Gewobau hatte Werner Marx den Sachstand in der Canadasiedlung dargestellt. Zudem wurden die Gebäude an der Poststraße besichtigt. Marx informierte über den Sachstand des Kindergartenneubaus (wir berichteten) und über zehn eigene Photovoltaikanlagen auf Dächern von Gewobau-Gebäuden. sf

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