Es ist schon dunkel draußen, als mein Vortrag über "Burnout" zu Ende ist. Erschreckend, so mancher Bericht von Betroffenen über die Suche nach Hilfe. Auch die gezielten Fragen der Interessierten sind hilfreich für mich als Therapeuten. Während ich so darüber nachdenke, kommen mir auch meine eigenen Erfahrungen in den Sinn und diese Zeilen entstehen. In unserer Lebenszeit verändert sich alles immer schneller, Zukunftsplanungen erscheinen vage. Es beginnt eine Suche nach vermeintlicher Sicherheit in äußeren Begebenheiten. Die eigene innere Ruhe ist rar geworden.

Unsere eigenen Bedürfnisse kollidieren mit dem stetig wachsenden Druck von außen, der Erwartungen von Arbeit, Familie, Freunden. Probleme entstehen auch durch unbewusste, blockierende Denkmuster, die es aufzuspüren gilt. "Sei perfekt, sei für andere da, nur keine Schwäche zeigen" und - viel schlimmer - "ich bin ja selbst schuld". Wir selbst packen immer mehr in unseren Rucksack und manchmal laden uns, selbst in der besten Absicht, uns zu helfen, nahestehende Menschen unabsichtlich weiteren Ballast auf.

Wie kann man Außenstehenden begreiflich machen, was man selbst nicht ganz versteht? Dass ein Leben früher und heute eben nicht vergleichbar ist, und auch die lieb gemeinten Motivationsversuche in einem selbst eher den Wunsch steigern, sich die Decke ganz über den Kopf zu ziehen? Eine stetige innere Unruhe beeinträchtigt uns und zermürbt. Wir werden "dünnhäutig" und selbst ein kleiner Stupser kann nicht mehr aufgefangen werden. Er beeinträchtigt auch unsere Gesundheit als ein schleichender Prozess, manchmal auch mit dem Holzhammer. Häufig wider besseres Wissen verstärken wir unsere Überforderung, weil wir sie uns nicht eingestehen können. Wir nehmen nur noch eingeschränkt und selektiv wahr, bewerten unseren Alltag aus einer verzerrten Perspektive.

Ich glaube, dass unsere Gedanken auch unsere Welt gestalten. Was aber, wenn diese blockiert sind oder das Karussell in unserem Kopf mal wieder so gar nicht still stehen mag. Liegt es wirklich nur an den äußeren Gegebenheiten? Unser Blick richtet sich allein auf deren Bewältigung, die uns schwierig bis unmöglich erscheint. Wenn also unsere Gedanken die Kraft haben unser Leben zu verändern oder uns auch zu blockieren, was können wir tun, um wieder Ruhe und Lebensfreude zu erlangen? Jeder Mensch besitzt diese Fähigkeit, seine Gedanken und Gefühle zu verändern. Oft ist diese durch Stress, Erfahrungen und daraus resultierende, schädliche Glaubenssätze oder unbewusste Denkmuster verschüttet. Dann ist es Zeit, nach innen zu sehen, damit wir Lösungen entdecken können.

Auf meinem Weg nach Hause bleibt der Respekt für die Betroffenen und der Wunsch, dass diese Zeilen mögen sensibilisieren und zum Nachdenken anregen über ein Thema, das zu wichtig ist, um es im hektischen Alltag untergehen zu lassen: Achtsamkeit mit sich selbst und mit anderen. Ein Angebot zur Unterstützung bietet der Workshop "Burnout - Burnout-Hilfe zur Selbsthilfe" am Samstag, 28. März, oder Samstag, 11. April, von 10 bis 16 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich.

PlaylifebalanceMirko Feldner

Heilpraktiker für Psychotherapie und Hypnose

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