Bunte Narrenschar zieht durch Zweibrücken

ZWEIBRÜCKEN · Auch wenn es weniger Zuschauer waren, trotzten noch Tausende Fasenachter dem Regen. Und OB Pirmann bekam den Stadtschlüssel zurück.

 Auch die „Schneemänner und -frauen“ des FC Kleinsteinhausen hatten trotz des Schmuddelwetters gestern sichtlich Spaß beim Zweibrücker Fasenachtsumzug. Fotos: Nadine Bröcker

Auch die „Schneemänner und -frauen“ des FC Kleinsteinhausen hatten trotz des Schmuddelwetters gestern sichtlich Spaß beim Zweibrücker Fasenachtsumzug. Fotos: Nadine Bröcker

"Is es Wetter noch so trieb, immer hoch die Gellerieb." Das Motto des Wagens der Zweibrücker Landjugend passte zum Fasenachtsumzug. Trotz des strömenden Regens verfolgten nach Schätzung des Zweibrücker Kulturamtsleiters Thilo Huble zwischen 5000 und 8000 Fasenachter den Umzug. "Das sind weniger als in den letzten Jahren. Bei dem Wetter kein Wunder." Wobei es sich Rosenkönigin Katrin I. nicht nehmen ließ, im offenen Cabrio durch die Stadt fahren ließ.

Das sei schade für die Leute, die sich so viel Mühe gemacht hätten, sagte Huble. So wie Jacks Bier Ensemble, die nach einigen Jahren Pause wieder dabei waren. "Zugmeister Wolfgang Spenler hat uns gefragt, ob wir mitmachen wollen", sagte Sandy Nagel. "Und ein Thema lag auf der Straße." Beziehungsweise auf dem Wasser.


Die Theatergruppe nahm das Projekt Stadt am Wasser auf die Schippe. "(K)ein Schiff wird kommen" stand auf dem Wagen. Eine Nachbildung von Oberbürgermeister Kurt Pirmann stand als Kapitän am Bug des Narrenschiffs.

Der Oberbürgermeister war auch leibhaftig auf dem Wagen der SPD-Stadtratsfraktion beim Umzug dabei. Die Sozialdemokraten versprachen, dass sie auch in der Allee die schwarzen Raben vertreiben werden. Die Zweibrücker CDU möchte als Mediziner die Patienten Rheinland-Pfalz und die Stadt heilen.

"Ich hoffe, dass die S-Bahn bald kommt", meinte Fritz Schaumburger. Beim Umzug hatte er schon Mal Jim Knopfs Lokomotive dabei. Der Karnevalverein Zweibrücken hatte den Zweebrigger Treppenwitz auf einen kleinen Wagen gepackt. Die vielen Gardetänzerinnen der Club-Gemeinschaft Hasensteig schützten ihre Kostüme mit Regencapes.


Passierten der Humoristische Fastnachtsverein und die Freizeitgemeinschaft Wolfsloch die Tribüne am ZOB noch beim Regen, riss bei den Fasenachtsfreunden Zweibrücken der Himmel auf, wie die Moderatorin des Umzugs, Heike Förch, erfreut feststellte. "Dann kann ich den Schirm ja jetzt umdrehen", meinte ein Pinguin am Straßenrand. So konnte der kleine Zuschauer noch mehr Süßigkeiten fangen.

Doch keiner der Teddybären, die der Kölsche Jung aus seinem China-Haus in die Menge warf, fand den Weg in den kleinen Schirm. Da hätte es schon der großen Einkaufstüten bedurft, die Gemeinsamhandel durch die Stadt trugen, wenn sich darin nicht Menschen versteckt hätten.

"Wir feiern jetzt schon drei Tage", sagte der Trainer der zweiten Mannschaft des TSC Zweibrücken, Jürgen Tüllner. Nach Blieskastel am Sonntag und Reinheim am Montag war gestern Zweibrücken dran. Doch alles soll nur die Vorbereitung für die große Feier im Mai sein. Dann wollen die TSCler den Aufstieg feiern.

Die Ernschwiller Deiwel halten es fußballerisch mit dem FCK. Beim Umzug auch mit dem Caritas Förderzentrum. Gemeinsam fuhren die Fußballfans und die Menschen mit Behinderung auf einem eigens dafür umgebauten großen Wagen. "Miteinander braucht keine Liga." Auch die Lebenshilfe Zweibrücken, das AWO-Seniorenheim, das THW und wie seit 25 Jahren die Rothenberger beteiligten sich beim Umzug.


Um 15.43 Uhr endete in Zweibrücken die Herrschaft der Narren. Heike Förch gab Oberbürgermeister Pirmann den Stadtschlüssel und eine Kasse, die "jetzt noch leerer ist, wie sie war. Wir sind froh. Es ist ganz schön anstrengend", meinte die Sitzungspräsidentin des Karnevalvereins "Und die Leit kenne jetzt wieder met eich schelle." "Ich habe gar nicht gewusst, dass du so gut zu uns bist", freute sich der Oberbürgermeister über das Verständnis der Fastnachterin für die Stadt. Allen Teilnehmern zollte Pirmann Anerkennung, dass sie dem Regen getrotzt hätten.

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