Langjähriger Zweibrücker Bundesverdienstkreuz für Afrika-Helfer Horst Buchmann

Zweibrücken · Bundespräsident ehrt Horst Buchmann, Vorsitzender des Vereins „Kinderrechte Afrika“.

 Horst Buchmann bei einem Arbeitseinsatz in einem Dorf in Togo.

Horst Buchmann bei einem Arbeitseinsatz in einem Dorf in Togo.

Foto: privat

„Ich bin seit meinem ersten Afrikaaufenthalt 1972 mehr als 200 Mal zur Projektbegleitung und zur Partnerförderung in Afrika unterwegs gewesen“, berichtet Horst Buchmann, langjähriger Zweibrücker und jetzt frischgebackener Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Er ist seit Jahren Vorsitzender des Vereins „Kinderrechte Afrika“ in Lahr, wo Buchmann heute lebt. In seiner 21-jährigen Kinderechtsarbeit konnte der Verein 23 Millionen Euro für die Arbeit in Afrika investieren.

Horst Buchmann wurde 1947 in Niederauerbach geboren. 1966 Abitur am Helmholz-Gymnasium. Anschließend Studium der Germanistik und Anglistik in Saarbrücken, Salzburg und Bridgeport in USA. Über Freiwilligendienst in Indien und Begegnung mit dem jungen Dalai Lama berichteten unter anderem der Saarländische Rundfunk und natürlich auch mehrfach der Pfälzische Merkur.

Von 1969 bis 1972 war Buchmann Lektor am Goetheinstitut in Skandinavien. Seit 1972 dann Beginn des Afrikaengagements, das „seither über 45 Jahre anhält“, erzählt Buchmann. „Ich war anfangs als Entwicklungshelfer und Koordinator des Leprakontrollprogramms in Togo unterwegs.. 1976 bis 1978 Zweitstudium der Public Health in Nord Carolina.

„Meine mehr sesshafte Zeit, familienbedingt, begann 1974 und dauerte bis 1995. Ich war inzwischen mit Mechthild Meermann verheiratet, die ebenfalls als Entwicklungshelferin arbeitete, wir brauchten für unsere Kinder ein geordnetes Umfeld.“ Es folgte anschließend Projektbetreuung überwiegend in Westafrika, jedoch auch in Jordanien und Libanon als Referent und stellvertretender Referatsleiter beim Caritasverband. Seit 1994 Vizepräsident der französischen Kinderechtsorganisation „Bureau International Catholique de L’Enfants“ (BICE), aus der letzten Endes der Verein „Kinderrechte Afrika“ hervorging.

Seit 2012 ist Buchmann aktiver Rentner in Leitungsfunktionen. „Mein Talent liegt besonders im Organisieren und Koordinieren“, erzählt er bei einem Besuch in seiner Heimatstadt Zweibrücken. „Zahlreiche Filmdokumente, Fachveröffentlichungen und Handbücher berichten über meine Arbeit. Ich bin ja gewissermaßen Zeitzeuge der Entwicklungen in (West-)Afrika auf dem Gebiet der Gesundheitsvorsorge und Fürsorge“, betont Buchmann. So entstanden auch kommentierte Gesetzessammlungen zur Jugendstrafgerichtsbarkeit mit konkreten Handlungsanleitungen zur Verbesserung des Kinderschutzes in Afrika.

 Horst Buchmann war dieser Tage zu Besuch in seiner Heimatstadt Zweibrücken.

Horst Buchmann war dieser Tage zu Besuch in seiner Heimatstadt Zweibrücken.

Foto: Margarete Lehmann

„Für das Erweckungserlebnis in meinem Leben sorgte ein Professor mit seinem Vortrag über die ‚Bildersprache Shakespeares über das Essen‘. Da wurde mir klar, dass mein Weg ein anderer sein musste. Es kam mir vor wie eine Verschwendung unserer Talente, sich mit solchen Themen zu befassen, während Tausende Menschen hungers starben. Es muss darum gehen, die Mühseligkeit der menschlichen Existenz zu erleichtern! Um mit Goethe zu sprechen: Das frohe Gefühl, nicht umsonst gelebt zu haben, darum ging es mir immer!“ Kurzum: „Drei Maxime bestimmten stets mein Leben: unbedingtes Engagement für Kinder, Lernfähigkeit und Integrität“.

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