Angelika Glöckner (SPD) besiegt knapp Florian Bilic (CDU) im Kampf um Anita-Schäfer-Nachfolge SPD gewinnt erstmals seit 1998 das Direktmandat im Zweibrücker „Wahlkreis 210 Pirmasens“

Pirmasens/Zweibrücken · Die Sozialdemokratin Angelika Glöckner wird Nachfolgerin von Anita Schäfer. Der junge Florian Bilic schafft es nicht, das Wahlkreis-Mandat für die Christdemokraten zu verteidigen.

 Angelika Glöckner war am Sonntagabend nicht in der Kreisverwaltung und kam erst nach Redaktionsschluss zu einer SPD-Feier. Hier ein Archivbild.

Angelika Glöckner war am Sonntagabend nicht in der Kreisverwaltung und kam erst nach Redaktionsschluss zu einer SPD-Feier. Hier ein Archivbild.

Foto: SPD

Angelika Glöckner geht deutlich gestärkt in den nächsten Deutschen Bundestag: Die seit 2014 (zunächst als Nachrückerin) „nur“ über die Landesliste in den Bundestag gewählte Sozialdemokratin hat am Sonntag von der CDU das Direktmandat im Wahlkreis 210 Pirmasens geholt.

Das ist ein historischer Sieg. Denn bislang schaffte es in der Geschichte der Bundesrepublik nur einmal (1998) mit Lydia Westrich jemand von der SPD, das Direktmandat in dem Wahlkreis – zu dem auch Zweibrücken, der Landkreis Südwestpfalz und neuerdings Teile des Landkreises Kaiserslautern gehören – zu gewinnen.

Bei den Wahlen 2013 und 2017 lag Glöckner bei den Wahlkreis-Erststimmen mit 13,7 beziehungsweise 8,1 Prozentpunkten deutlich hinter Anita Schäfer (CDU), die seit 23 Jahren im Bundestag sitzt, seit 2002 als Wahlkreis-Abgeordnete.

Bei der Wahl am Sonntag trat Schäfer (70) aus Altersgründen nicht mehr an. Für die CDU kandidierte diesmal Florian Bilic. Das Rennen am Abend war knapp, vor allem gegen Ende. Der 27-jährige Bilic kam nach Auszählung aller 279 Bezirke auf 30,1 Prozent der Erststimmen – und musste sich damit knapp der 59-jährigen Angelika Glöckner mit 30,4 Prozent geschlagen geben.

Weil Bilic auf dem aussichtslosen Listenplatz 15 der rheinland-pfälzischen CDU stand – und auch beispielsweise von den Linken (deren Bundestagsabgeordnete Brigitte Freihold kandidierte nicht mehr) aller Voraussicht nach niemand mehr über die Liste einzieht, werden aus der Region Zweibrücken/Pirmasens künftig statt drei nur noch eine Abgeordnete im Bundestag sitzen.

Florian Bilic persönlich allerdings muss mit seinem Abschneiden trotz des Scheiterns gegen Glöckner nicht gänzlich unzufrieden sein: Obwohl er erstmals antrat und vor dem Wahlkampf sich politisch bislang noch kaum einen Namen gemacht hatte, übertraf er mit seinen 30,1 Prozent der Erststimmen deutlich das Zweitstimmen-Ergebnis der CDU im Wahlkreis (25,6 Prozent).

 Florian Bilic (Mitte) lag - wenn auch am Ende knapper werdend - den ganzen Wahlabend bei der Auszählung hinter Angelika Glöckner. Unser Bild entstand am Sonntagabend in der Wahlkreis-Zentrale in der Kreisverwaltung Südwestpfalz.

Florian Bilic (Mitte) lag - wenn auch am Ende knapper werdend - den ganzen Wahlabend bei der Auszählung hinter Angelika Glöckner. Unser Bild entstand am Sonntagabend in der Wahlkreis-Zentrale in der Kreisverwaltung Südwestpfalz.

Foto: Norbert Schwarz
 Zweitstimmen-Ergebnis nach Auszählung von 278 der 279 Wahlbezirke - nach Auszählung des letzten Bezirks haben die Grünen mit 7,6 Prozent noch 0,1 Prozent mehr bekommen (auf Kosten der Sonstigen).

Zweitstimmen-Ergebnis nach Auszählung von 278 der 279 Wahlbezirke - nach Auszählung des letzten Bezirks haben die Grünen mit 7,6 Prozent noch 0,1 Prozent mehr bekommen (auf Kosten der Sonstigen).

Foto: PM
 Vorläufiges Endergebnis nach Auszählung aller Erststimmen im Wahlkreis 210.

Vorläufiges Endergebnis nach Auszählung aller Erststimmen im Wahlkreis 210.

Foto: PM

Betrachtet man das Erststimmen-Ergebnis in der Stadt Zweibrücken allein, lag Glöckner (34,6 Prozent) weit vor Bilic (23,5 Prozent). Auch in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hatte Glöckner (33,5 Prozent) einen größeren Vorsprung vor Bilic (26,7) Prozent als im Wahlkreis insgesamt.

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