Bürgerinitiative zum Erhalt der Grünachse setzt Prioritäten neu

Zweibrücken · Vor allem am Beispiel des Parks neben dem Awo-Heim will die BI nun die Stadtpolitiker überzeugen.

Die kürzlich gegründete Bürgerinitiative "Zum Erhalt der Grünachse" hat auf die neuesten Entwicklungen rund um den Parkplatz zwischen Gestüt und Festhalle reagiert. Nachdem Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) diese Woche erklärt hatte, dass eine bauliche Nutzung dieser Fläche zum Erhalt des Gestüts womöglich unumgänglich sei, will die BI nun verstärkt auf den Park zwischen Awo-Altersheim und Exerzierplatz eingehen. Dort prüft das Bauamt derzeit auch eine mögliche Bebauung.

Als sich die BI gründete, konnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass es nahezu ausschließlich um den Parkplatz beim Gestüt geht. Das rückte BI-Pressesprecher Gerhard Herz nun richtig. "Wenn das Gestüt nur überleben kann durch die Nutzung des Parkplatzes als Baugrundstück, dann sind wir nicht dagegen. Allerdings befürchten wir einen Dominoeffekt, falls dort gebaut werden sollte. Deshalb sagen wir auch klar: Entlang und auf der Grünachse sollte nach Möglichkeit gar nicht gebaut werden." Der Parkplatz mache vielleicht ein Prozent dieser Achse aus, deshalb wolle man den Fokus nun auch auf den Park an der Saarlandstraße richten. Denn dieser sei - im Gegensatz zum Parkplatz - tatsächlich grün und bewachsen und sei den Bürgern wahrscheinlich ohnehin wichtiger als der ehemalige VTZ-Sportplatz. Das für Herz abschreckende Beispiel des Awo-Wohnheimes, dass wie ein Klotz mitten in die Stadt gebaut worden sei, müsse Warnung sein, dass eine weitere Bebauung dort viel Schaden anrichten könne. "Würde dort gebaut, dann wäre die einmalige Grünachse, die keine Stadt in der Region und auch darüber hinaus bieten kann, durchtrennt. Dagegen wollen wir protestieren, das muss verhindert werden", betont Herz. Georg Dhom, der zu den acht gewählten Sprechern der BI gehört, ergänzt: "Das ist ja auch für die Belüftung und ein gesundes Klima in der Stadt ganz wichtig. Das macht Zweibrücken ja aus, diese Achse, die sich durch die ganze Stadt zieht."

 Wie gefragt das Grundstück zwischen Festhalle und Landgestüt als Parkplatz ist, wenn Veranstaltungen in einem der beiden Häuser stattfinden, zeigte sich diese Woche wieder (Aufnahme links). Das Foto rechts zeigt eine weitere Grünfläche, für deren Erhalt die Bürgerinitiative kämpft: das Grundstück am Awo-Heim. Fotos: David Oliver Betz/Lutz Fröhlich

Wie gefragt das Grundstück zwischen Festhalle und Landgestüt als Parkplatz ist, wenn Veranstaltungen in einem der beiden Häuser stattfinden, zeigte sich diese Woche wieder (Aufnahme links). Das Foto rechts zeigt eine weitere Grünfläche, für deren Erhalt die Bürgerinitiative kämpft: das Grundstück am Awo-Heim. Fotos: David Oliver Betz/Lutz Fröhlich

Um ihrer Sache Gewicht zu verleihen, sammelt die BI Unterstützungsunterschriften. Listen dazu liegen laut Herz und Dhom bereits in vielen Geschäften in der Innenstadt und dem Rosengartenhotel aus. Wer mehr erfahren möchte über die Ziele und Inhalte der BI, der kann kommenden Samstag, 8. April, auch den Infostand in der Fußgängerzone, Höhe Löwengasse, besuchen. Dort will die BI zwischen 9 und 12 Uhr über ihr Anliegen informieren und weitere Unterschriften sammeln. Welche weiteren Maßnahmen und Veranstaltungen man plane, können Herz und Dhom noch nicht sagen. Sicher sei aber, dass man dafür kämpfen werde, die Grünachse unverändert zu erhalten. Außerdem wolle man ein Bewusstsein für die Schönheit der Achse schaffen. "Die Leute nehmen das vielleicht gar nicht so wahr, weil sie schon immer hier wohnen", glaubt Herz. "Aber wenn das plötzlich weg wäre, dann würden wir es schmerzlich vermissen." Dr. Herz halte es da lieber mit einer alten medizinischen Weisheit: "Vorbeugen ist immer besser, als zu behandeln."

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