Zweibrücken. Der dramatische Anstieg von Auto- Gaststätten- und Büroaufbrüchen durch Drogenabhängige war gestern auch beherrschendes Thema in der jährlichen Sitzung des Zweibrücker Kriminalpräventionsrates. Polizei und Jugendamt beließen es dabei nicht bei ihrer dringenden Forderung, Süchtige in Zweibrücken wieder ärztlich mit den Heroin-Ersatzstoffen Methadon und Polamidon zu versorgen, um die Beschaffungskriminalität zu stoppen (wir berichteten). Der Zweibrücker Polizeivize Manfred Bernhardt appellierte auch an die Bevölkerung, es Dieben nicht zu leicht zu machen: "Wenn ich Sparschwein, Laptop und Handtasche auf dem Beifahrersitz liegen lasse, muss ich mich über einen Pkw-Aufbruch nicht wundern." Zwar seien ein Täter gefasst und zwei weitere namentlich bekannt, die Szene sei aber größer, so dass wohl noch einige Wochen mit vermehrten Diebstählen zu rechnen sei, obwohl die Polizei verstärkt Streife fahre. Erschreckend sei auch, wie wenig die Bürger mithelfen, Diebstähle aufzuklären. Bernhardt: "Wir bekommen kaum Hinweise auf der Bevölkerung, um Täter dingfest machen zu können." So habe neulich ein Dieb unbehelligt einen gestohlenen Flachbildschirm durch die Fußgängerzone tragen können. Bernhardt appelliert: "Wenn einem das Bauchgefühl sagt, da kann etwas nicht stimmen, sollte man die 110 anrufen, das kostet auch nichts. Für uns ist das sehr wichtig, denn ohne Kommissar Zufall laufen wir Straftaten oft nur hinterher."