Konzert Bühnenklamauk und melodiöser Pop

Zweibrücken · Kapelle Petra folgte der Einladung nach Zweibrücken und gab ein Konzert im Gasthaus Sutter.

 Kapelle Petra gastierte mit ihren Liedern im Gasthaus Sutter. 

Kapelle Petra gastierte mit ihren Liedern im Gasthaus Sutter. 

Foto: Kai Hunsicker

(khu) Schon die Vorband „elfmorgen“ verhieß am Samstag ab 20.30 Uhr ausnehmend gute Stimmung im Gasthaus Sutter. Zwischen 60 und 70 Besucher nahmen an diesem Abend die Treppe in den im Parterre liegenden Konzertraum, um dann gegen kurz vor zehn endlich Kapelle Petra zu begrüßen. Gegründet wurde die Band im Jahr 1996 in Hamm am Rande des Ruhrgebiets, seitdem tourt das Quartett durch die gesamte Republik. Oft als Co-Headliner auf Festivals und größeren Konzerten, demnach als eines der Aushängeschilder der spielenden Gruppen.

Die Indiepop-Rock-Kapelle besteht zwar aus vier männlichen Mitgliedern. Eines von diesen, Gazelle, tritt jedoch nur als lebende „Bühnenskulptur“ bei Live-Auftritten in Erscheinung. Das Musizieren überlässt Gazelle lieber dem Trio Guido Scholz (Gitarre/Gesang), Rainer Siepmann (Bass/Gesang) und Markus Schmidt (Schlagzeug). „Nicht mainstream, nicht erfolgreich, und trotzdem haben wir so schöne Ideen“ lautet eine Zeile des Songs „Nicht Mainstream“.

Kapelle Petras Lieder basieren weitestgehend auf Humor, mild gesetzter Schwermut und einem unbeschreibbaren „Wham“-Faktor, der schnell zum Tanzen und Mitsingen animiert. Ihre musikalische Verwandtschaft liegt irgendwo zwischen Sportfreunde Stiller, Tocotronic und Die Ärzte. Gut mitsingbare Melodien – mal rockigere, mal melancholischere Klänge – bietet die Band, die landesweit ungezählte eingefleischte Fans hat. Gerade die Texte sprechen viele Fans an, die alles thematisieren, was einen originellen Gedanken oder Gag hergibt. Mal sehr subtil, mal zum Schmunzeln oder Schenkelklopfen einladend. Mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Bühnenklamauk und melodiösem Pop spielt sich das Quartett seit über 20 Jahren in die Herzen seiner Fans. So auch am Samstag Abend in Zweibrücken, darunter Christian Staude aus Niederauerbach, der den entscheidenden Tipp an den Betreiber des Sutter gab: „Wir waren in Heidelberg auf einem Konzert im März 2016, zu acht in einem Bus. Das hat uns so mitgerissen, da kam die Idee auf, die Jungs einfach mal nach Zweibrücken zu bitten. Der Sutter ist genau die richtige Location für Kapelle Petra, schön, dass das funktioniert hat“.

Viele kennen Kapelle Petra vor allem über ihr Lied „Geburtstag“, das in einer Folge der kurzlebigen Sarah Kuttner-Show auf Viva in Dauerrotation gespielt wurde. 3,1 Millionen Klicks auf Youtube bis auf den heutigen Tag demonstrieren, dass diese Drumcomputer-Mitschunkel-Nummer, zugleich albern wie trist, einen Nerv trifft und landesweit die Herzen höher schlagen lässt.

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