Bruchlandung mit Ansage
Das war keine gute Woche! Und die Feststellung dürfte nicht aus der Luft gegriffen sein, dass die aktuellen Flugleitlinien, die die Europäische Union (EU) am Donnerstag präsentierte, sehr vielen (und beileibe nicht nur den Politikern) in unserer Region das Wochenende ziemlich verdorben haben. Die Botschaft aus Brüssel liegt klar auf der Hand: Der Flughafen Zweibrücken ist in seiner Existenz hochgradig gefährdet, Saarbrücken-Ensheim natürlich genauso.
Das Szenario wirkt umso furchteinflößender, weil die EU-Bürokratie bislang offenbar wenig gewillt ist, die aus Sicht der Verantwortlichen in beiden Bundesländern regionalpolitischen- und regionalwirtschaftlichen Argumente zu berücksichtigen.
Darüber kann und mag man streiten. Aber die konsequente Haltung der EU-Gralshüter, die insbesondere bei den allzu dicht benachbarten Regionalflughäfen in Sachen Subventionswettlauf (und damit Steuergeld-Verschwendung) einen Riegel vorschieben wollen, verheißt Ungemach. In XXL.
Dass man sich eine Menge dieses Ärgers durchaus hätte ersparen können, wenn man in Rheinland-Pfalz und dem Saarland intensiver mit- statt übereinander geredet hätte, macht es nicht besser. Aber: Mehr frühzeitige Aktion diesseits und jenseits der Landesgrenzen hätte den jetzt greifbaren Leidens- und Erwartungsdruck gemindert, reagieren zu müssen. Stattdessen hat man wertvolle Zeit damit vergeudet, sich wechselseitig mit schwachbrüstigen Argumenten den ,,schwarzen Peter" hin- und herzuschieben.
Und wir lernen einmal mehr: Die im fahlen Licht des eigenen Kirchturms aus falscher Rücksichtnahme und politischem Kalkül ängstlich nicht oder falsch beantworteten Fragen vergangener Jahre und Tage potenzieren sich im Heute und Morgen, oder: Die Sünden der Vergangenheit holen einen meist ein. Das ist nicht neu, aber die unsanfte Landung schlägt aufs Gemüt. Selbst politischen Schwergewichten.