Brotbacken wie in alten Zeiten

Bundessieger waren sie schon, die Großbundenbacher im Zweibrücker Umland. Das war 1998 im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft". Der aktuelle Anlass meiner kleinen Entdeckungsreise ist ein anderer: Hier wird richtiges Brot gebacken! In Zeiten von Backautomaten und Brotfabriken keine Selbstverständlichkeit

Bundessieger waren sie schon, die Großbundenbacher im Zweibrücker Umland. Das war 1998 im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft". Der aktuelle Anlass meiner kleinen Entdeckungsreise ist ein anderer: Hier wird richtiges Brot gebacken! In Zeiten von Backautomaten und Brotfabriken keine Selbstverständlichkeit. Anlass der Backaktion: eine Erlebniswanderführerin im Rahmen eines Tagesseminars der Zweibrücker VHS."Es freut mich, dass sich Menschen wieder für Geschmack und Aroma und für alte Traditionen interessieren", sagt der Bäcker, der aus Lambsborn gekommen ist. Lambsborn war das Heimatdorf meiner Großmutter, bevor sie ein Leben lang in der Ixheimer Straße hinter der Theke der familieneigenen Bäckerei stand und Brot verkaufte oder die Schulden für das "täglich Brot" der Kunden anschreiben musste. Der Bäckermeister war mein Großvater und der wunderbare Geruch in der großen Backstube im Hinterhaus begleitete mich durch meine Kindheit. Im Vorraum der gleichen Backstube herrschte auch die nötige Wärme für das - wie damals üblich - samstägliche Baderitual in einer tragbaren Wanne.

Das Zischen von verdampfendem Wasser, hervorgerufen durch einen nassen Besen im Ofen, weckt mich wieder aus meinen Erinnerungen. Hierdurch wird der Ofen abgekühlt, bevor die vorgeformten Brote in den Ofen gehoben werden. Es muss schnell gehen. "Huddele" heißt diese Abkühlung im Fachjargon der Pfälzer Bäcker.

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