Ausstellung Breiter Raum für „Interpretationen“

Zweibrücken · Diesen Titel trägt die neue Ausstellung der Künstlergruppe Prisma. Neun Akteure zeigen dabei ihre Werke, darunter zwei Gäste.

 Die gut besuchte Ausstellung „Interpretationen“ am Freitagabend in der Galerie Prisma: Im Unter- und Obergeschoss waren die Holzskulpturen von Künstler Stephan Müller zu finden.

Die gut besuchte Ausstellung „Interpretationen“ am Freitagabend in der Galerie Prisma: Im Unter- und Obergeschoss waren die Holzskulpturen von Künstler Stephan Müller zu finden.

Foto: www.marcowille.de; Marco Wille;/Marco Wille

Ein instrumentales Potpourri der Musikergruppe Trio Finale XL folgt auf die Einleitungsreden von Peter Hudlet und Bärbel Grub-Hapke – dann durften die Besucher der Ausstellungseröffnung „Interpretationen“ ihren Rundgang starten. Auf beiden Stockwerken der Galerie der Künstlergruppe Prisma in der Lammstraße verteilen sich Bilder, Malereien, Skulpturen und Fotografien verschiedenster Erschaffer. Neue Werke finden sich von Raymond David, Bärbel Grub-Hapke, Peter Hudlet, Betina Knerr, Artur Mann, Hermann Weis und Klaus Wingerter. Als Gastkünstler erweitern Stephan Müller und Jo Steinmetz die Vernissage.

Müller, der aus Rodalben stammt, hat eine beachtliche Vita vorzuweisen. Ausstellungen im In- und Ausland pflastern den künstlerischen Lebenslauf des Skulpteurs und Malers. Dem Studium in Kunstpädagogik folgte eines an der Akademie für Bildende Kunst an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Dazwischen und danach reihen sich Lehraufträge, Dozentenstellen und ein „Heinrich von Zügel“-Stipendium (1997) für Kunst der Stadt Wörth ein. Aktuell ist der 1971 geborene Studienrat Kunsterzieher an der IGS Landstuhl. Da Müller auch noch Maler ist, und  auf Grund seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Anatomie des Menschen durch seine Skizzen und Zeichnungen, schafft er den Wechsel von der Zweidimensionalität der Malerei zur Dreidimensionalität der traumhaften Skulpturen. Er bevorzugt Holz als Werkstoff. Die menschliche Gestalt steht im Vordergrund der expressionistischen Arbeiten des Rodalbers. Mit einer Motorsäge wird das Naturprodukt von Stephan Müller wie die Skizze eines Malers bearbeitet. Die letzte Dynamik ergibt sich aus sensibler Coloration mit Acryl oder Lasuren, um Akzente anzudeuten, ohne zu sehr zu überlagern.

Motivation und der menschliche Körper, in diesem Zeichen stehen ebenso die dargebotenen Fotografien von Jo Steinmetz. Seit mehr als 30 Jahren ist er als Fotojournalist für Tageszeitungen in und um Zweibrücken als rasender Reporter bekannt wie kaum ein Zweiter. Aus dieser mitunter immer gleichwährenden Arbeit, bei turnusmäßig wiederholenden Terminen, die er für die Öffentlichkeit mit seiner Spiegelreflexkamera festhält, hat der 55-jährige Hornbacher eine neue Interpretation in seine „banalen“ Fotomotive gepackt. Angetrieben von einem Fernsehbeitrag über einen Graffiti-Künstler, der Menschen in seine Kunstwerke eingefügt, hat der zweifache Familienvater Fotos geschaffen. Action-Szenen, wie den Faustschlag eines Boxers, steigert er dabei mit dem Einsatz von „künstlichem Feuer“ zu mehr Kraft bei minimaler Verfremdung. Bei seinem zweiten Schwerpunkt seiner ersten Ausstellungsreihe spielt der „Chamäleon- oder Camouflage-Effekt, eine Art digitales Bodypainting die tragende Rolle. Als Bildhintergründe dienten ihm beispielsweise die rote Backsteinwand der Turnhalle der Grundschule Ixheim, ein Schachbrett, Reifenstapel in der Hofenfelsstraße, das Pflaster auf dem Hallplatz oder Türen mit abgeblätterter Farbe in der Weißen Kaserne. Seine Models für die „Camouflage-Serie“ hat Steinmetz für dieses Projekt separat fotografiert, diese mit der digitalen Schere ausgeschnitten und sie mittels digitaler Montagetechnik mit den jeweiligen Bildhintergründen verschmelzen lassen. So entstanden teils realistische, teils allerdings auch  surrealistische Bildeindrücke.

Die Ausstellung in der Lammstrasse 6 in Zweibrücken ist bis 1. März zu sehen. Öffnungszeiten freitags 15 bis 18 Uhr und samstags zehn bis dreizehn Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter der Rufnummer (0 15 1)  18 02 96 86.

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