Nach Fund von 250-Kilo-Bombe Fast 500 Personen im Einsatz

Zweibrücken · Die 250-Kilo-Bombe hat die Bevölkerung und die Einsatzkräfte über zwölf Stunden in Atem gehalten.

 Nach der Entschärfung der Bombe wurden die Bewohner des Awo-Seniorenheimes mit Bussen zurück an den Rosengarten gebracht.

Nach der Entschärfung der Bombe wurden die Bewohner des Awo-Seniorenheimes mit Bussen zurück an den Rosengarten gebracht.

Foto: Nikolas Wenzel

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) war „beeindruckt, wie routiniert und professionell“ die fast 500 haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte ihre Arbeit bewältigt haben. „Das geht nur, wenn alle Beteiligten so gut zusammenarbeiten.“ Dafür dankte der Oberbürgermeister den Helfern von Feuerwehr, THW, ASB, DRK, Polizei, Stadtbus-GmbH und Stadtverwaltung.

Am Tag zuvor war bei der Sondierung des Kita-Baugeländes an der Gabelsbergerstraße die Bombe entdeckt worden. Der Kampfmittelräumdienst hatte vor Mittag empfohlen, die Bombe noch am Dienstag zu entschärfen. Gegen 14 Uhr begann die Evakuierung im 500-Meter-Radius um die Fundstelle. Um 20.45 Uhr meldete der Kampfmittelräumdienst, dass die Bombe entschärft ist (wir berichteten). Danach mussten die evakuierten Personen vor allem aus dem Awo-Altenheim zurückgebracht werden. „Um 23.10 Uhr war der Einsatz zu Ende“, sagte Stadtfeuerwehrinspekteur Frank Theisinger. „Wir hatten leider schon oft solche Einsatzlagen. Aber dann hatten wir mehr Zeit. Diesmal mussten wir das ad hoc machen und in sieben Stunden das Gebiet räumen.“ Dabei musste auch ein Altenheim mit rund 150 Personen evakuiert werden.

 „Leider gibt es auch uneinsichtige Bürger, die unsere Feuerwehrleute nicht überzeugen konnten, die Wohnung zu verlassen“, beklagte Theisinger. Polizeibeamte und Mitarbeiter mussten „mit Nachdruck“ dafür sorgen, dass die sieben Personen ihre Wohnungen verließen. Theisinger: „Das hat mindestens eineinhalb Stunden gekostet.“ Wie der Leiter der Zweibrücker Polizeiinspektion Matthias Mahl anfügte, würden alle Einzelfälle überprüft. „Wie es weitergeht, muss man dann sehen.“

Theisinger merkte an, dass bei dem Einsatz viele Leute von auswärts dabei waren. „Da haben Mitarbeiter aus dem Rathaus den Ortsunkundigen beiseite gestanden.“ So waren vom THW nach Auskunft von Johannes Weber Leute unter anderem aus Germersheim, Landau oder Saarbrücken mit ihren Fahrzeugen gekommen, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen. Insgesamt 180.

Bei der Evakuierung der Bewohner des Altenheims wurden DRK und ASB von der Stadtbus-Zweibrücken-GmbH unterstützt. Sieben Fahrzeuge waren nach den Worten des Betriebsleiters zwischen Altenheim, Festplatz, wo ein Bus als mobile Anlaufstelle diente, und den Turnhallen der Herzog-Wolfgang-Realschule und der Pestalozzischule unterwegs. „Bis in den späten Abend sind die Busfahrer gefahren.“

Wie der Organisationsleiter des DRK, Tom Emge, sagte fuhren die beiden Rettungsdienste DRK und ASB 64 Transporte von liegenden Patienten und Rollstuhlfahrern. „So viele Transporte haben wir bei früheren Einsätzen nach Bombenfunden noch nie gehabt“, sagte Hans Prager. Auch seien noch nie so viele Menschen in den Sammelstellen gewesen. Der DRK-Mitarbeiter führte das auf die Entschärfung noch am gleichen Tag zurück.

„Der Kampfmittelräumdienst schätzt die Möglichkeit gering ein, dass auf dem Baufeld noch weitere Bomben gefunden werden“, sagte Bauamtsleiter Christian Michels auf Nachfrage. Das restliche Baufeld werde in dieser Woche untersucht. Zum Teil liegt schon abgetragener Bauschutt auf dem Gelände. Bei der Sondierung am Dienstag sei auf einer zweiten Verdachtsfläche nichts gefunden worden, hatte Stadtsprecher Heinz Braun  mitgeteilt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort