Der hatte mit dem Stück "Hempel Sisters" eine sehr gute Wahl getroffen! Blödelei und Tiefsinn in einer gesunden Mischung. Mit der Bibel und Goethes Faust begann der Reigen von heiliger Ordnung und heilloser Unordnung: "Szenen, Lieder, Texte zwischen Chaos und Kosmos", so der Untertitel. Felix S. Felix und Monika Kleebauer, zwei Frauen mit losem Mundwerk, babbeln sich auf Pfälzisch und Schwäbisch und Hochdeutsch durch die doch ungemein löchrige Welt(-ordnung). Bald richten sie ein Chaos auf der Bühne an, bald räumen sie wieder auf, beides von Schmäh- oder Lobgesängen begleitet. Mit dem "Käsgasse-Blues" kommt die Welt wieder ins Lot. Die Hausordnungsfuge lässt Bach anklingen, ein gleichsam doppelter Angriff auf Überordnung und Zusammendenken. Nicht jeder Titel sitzt, kann ja auch nicht über 90 doch überwiegend schneidige Minuten. Der Urpfälzer Michael Bauer hat Texte geliefert, Karl Atteln und andere mehr wie Schiller, Thaddäus Troll oder Hans Magnus Enzensberger . Es wird getratscht, getanzt, geträllert und schnodderig gesungen. Eine bunte Mischung, die ankam.

Zuschauer Stefan Eisenbeis wohnt im Grenzbereich Frankreichs, er war mit seiner pfälzischen Freundin zu der Aufführung gekommen. "Mir gefällt es, meiner Freundin aber noch mehr, mundartbedingt. Die Mentalität in Grenzbereichen hat ja einen ganz eigenen Charakter, da muss man zwischen den Zeilen lesen". Und Karin Loch meint: "Ich finde es sehr originell und sehr gut gemacht". Die Zuschauer wissen jetzt, wie es bei Hempels unterm Sofa aussieht.