Bisher kein leichter Ritt für den „Macher“

Zweibrücken · Für die ersten vier Jahre als Zweibrücker Oberbürgermeister kann Kurt Pirmann Erfolge verbuchen – In seine Ägide fallen aber auch tiefe Einschnitte.

 Aufsehenerregend war Pirmanns Amtsantritt 2012: Zu Pferde machte er sich auf den Weg ins Rathaus. Foto: Jörg Jacobi/pma

Aufsehenerregend war Pirmanns Amtsantritt 2012: Zu Pferde machte er sich auf den Weg ins Rathaus. Foto: Jörg Jacobi/pma

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Welcher Bürgermeisterjob war schöner - der in Zweibrücken oder in der Verbandsgemeinde?

"Bequemer war es in der Verbandsgemeinde. Ob es auch schöner war, kann ich erst in vier Jahren sagen", sagt Pirmann lächelnd. Stichwort Macherqualitäten: Die kämen in Stadt und Verbandsgemeinde gleichermaßen zum Ausdruck. "Du musst Menschen finden, die den Weg mit dir gehen wollen. In der Verbandsgemeinde war das nach 20 Jahren einfacher als hier beim Neubeginn in der Stadt." Insgesamt sei der OB-Job aber schon "eine andere Liga". Da sei man nicht so tief drin in einzelnen Dingen, der Austausch mit den Amtsleitern wichtiger. "In der Verbandsgemeinde gibt's kein Rechts- und kein Jugendamt. Da geht man als Bürgermeister vorneweg. Man hat mehr Zeit, für konstruktive Arbeit, hält intensiver Kontakt zu Vereinen. In der Stadt hingegen erarbeitet man auch Freitagsmittags noch Strategien mit den Mitarbeitern."

Wann ist man ein guter OB?

Pirmann: "Wenn man führen kann mit Vertrauen und das Ohr an den Menschen hat. Es geht nicht darum, jedem nach dem Mund zu reden. Man muss Notwendigkeiten erkennen." Man dürfe natürlich auch "nicht auf die Uhr schauen", müsse "Herzblut, Menschenverstand und eine Zielvorstellung für morgen und übermorgen" entwickeln.

Wen sehen Sie als Nachfolger?

 Im Redaktionsgespräch zeigt sich Pirmann voller Elan für die nächsten vier Amtsjahre. Foto: jam

Im Redaktionsgespräch zeigt sich Pirmann voller Elan für die nächsten vier Amtsjahre. Foto: jam

Foto: jam
 Pirmann und sein Amtsvorgänger Helmut Reichling gelten nicht eben als Freunde – auch wenn es hier 2012 so wirkte. Foto: Jörg Jacobi/pma

Pirmann und sein Amtsvorgänger Helmut Reichling gelten nicht eben als Freunde – auch wenn es hier 2012 so wirkte. Foto: Jörg Jacobi/pma

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 Tränen der Trauer bei der Schließung des Flughafens. Foto: eck

Tränen der Trauer bei der Schließung des Flughafens. Foto: eck

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Für diese Frage sei es noch zu früh. "So etwas kann zwar reifen, aber nicht vier Jahre lang", kommentiert er die Idee eines Schatten-OBs. Nächstes Jahr sei er 25 Jahre hauptberuflich Bürgermeister und wolle bis zum letzten Tag arbeiten. In jedem Falle müsse er oder sie einen "klaren analytischen Verstand" besitzen, entscheidungsfreudig sein, nicht sich, sondern die Sache in den Mittelpunkt stellen, sich der Expertise des Hauses bedienen. "Das Rathaus ist gut aufgestellt, es könnte auf alle Lagen reagieren." Auf Stéphane Moulin angesprochen, der die Wahl zum Landtagskandidaten verloren und sichtlich daran zu knabbern hatte, sagt Pirmann: "Ich setze für weitere Aufgaben auf ihn." Er erläutert an seinem eigenen Beispiel, dass auch Wahlniederlagen Karrieren befeuern können. So habe damals sein väterlicher Freund Heinz Veith den Posten des Verbandsgemeindebürgermeisters angestrebt und sei gescheitert. Danach habe Pirmann seine Position im Verbandsgemeinderat eingenommen, während Veith in den Kreistag gewechselt sei. Später wurde Pirmann neuer Verbandsgemeindebürgermeister. "Aus Enttäuschung über eine Nichtwahl wurde meine Wahl", blickt Pirmann zurück.

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