Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Themenjahr zum Klimaschutz gestartet

Zweibrücken/Mainz · „Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“ – so lautet das erste gemeinsame Themenjahr aller Nationalen Naturlandschaften (NNL) in Rheinland-Pfalz mit weit über hundert Veranstaltungsangeboten.

 Wälder, die Wildkatze, Luchs und Schwarzstorch einen wertvollen Rückzugsraum bieten, raue Moorlandschaften, Streuobstwiesen und Weinhänge: Die neun Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz sind einmalige Naturschätze und bedecken rund ein Drittel unserer gesamten Landesfläche.

Wälder, die Wildkatze, Luchs und Schwarzstorch einen wertvollen Rückzugsraum bieten, raue Moorlandschaften, Streuobstwiesen und Weinhänge: Die neun Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz sind einmalige Naturschätze und bedecken rund ein Drittel unserer gesamten Landesfläche.

Foto: Kurt Groaü/Tourist-Information D/Kurt Groa

(dpa/red) Die neun Nationalen Naturlandschaften (NNL) in Rheinland-Pfalz haben aktuell ein gemeinsames Themenjahr gestartet, um den Zusammenhang zwischen Natur- und Klimaschutz deutlich zu machen. „Nur wenn wir das Klima schützen, sichern wir langfristig unsere Artenvielfalt“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Unter dem Motto „Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“ wollen der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und sieben Naturparke (Nordeifel, Südeifel, Saar-Hunsrück, Nassau, Soonwald-Nahe, Rhein-Westerwald und der Natur- und Unesco-Geopark Vulkaneifel) in Ausstellungen und Veranstaltungen über ihre Arbeit für Natur- und Klimaschutz informieren.

Der Klimawandel verschärfe den Verlust von heimischen Tier- und Pflanzenarten, erklärte das Umweltministerium. Aktuell liegt der weltweite Biodiversitätsverlust laut Weltbiodiversitätsrat zehn- bis 100-fach höher als der durchschnittliche Verlust in den letzten zehn Millionen Jahren – Tendenz steigend. Unter Biodiversität versteht man die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten – auch die genetische Vielfalt innerhalb einer Art und die biologische Vielfalt der Lebensräume, wie Wälder, Seen oder Wiesen, auch Ökosysteme genannt. Die Vielfalt dieser drei Ebenen – Gene, Arten und Ökosysteme – ergeben zusammen die Biodiversität, die biologische Vielfalt. Kurz: das Leben auf unserer Erde.

Eine Ursache dafür ist auch der Klimawandel. Die „Roten Listen“ für Rheinland-Pfalz unterstreichen: Der Klimawandel verschärft den Verlust von heimischen Tier- und Pflanzenarten. So sind rund 65 Prozent der Schmetterlinge bedroht, darunter auch Allerweltsarten wie Zitronenfalter oder Admiral. Der Grasfrosch und die Gelbbauchunke sind um 90 Prozent zurückgegangen. Der Verlust der biologischen Vielfalt führe zu einer verringerten Anpassungsfähigkeit der Natur, so Höfken und erklärte: „Naturschutz ist ohne Klimaschutz nicht möglich – und umgekehrt. Nur wenn wir das Klima schützen, sichern wir langfristig unsere Artenvielfalt.“

Die neun Naturlandschaften bedecken nach Angaben des Umweltministeriums 32 Prozent der Fläche von Rheinland-Pfalz. „Schutz der Arten- und Biotopvielfalt und zugleich umweltgerechte Wirtschaftsweisen stehen hier im Mittelpunkt zum Nutzen für Mensch und Natur“, erklärte die Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Naturparke in Rheinland-Pfalz, Gudrun Rau.

In den nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz kann beobachtet werden, wie Naturschutz, biologische Vielfalt und Klimaschutz zusammenwirken. Mit dem Themenjahr „Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“ werden diese Zusammenhänge live erlebbar. Die NNL bieten unter Beachtung der aktuellen Hygienevorschriften eine Vielzahl regionaler, naturverträglicher Angebote. Friedericke Weber, Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, ist froh, Führungen und Erlebnisse anbieten zu können: „Klima und Natur beeinflussen sich gegenseitig. Wie dies geschieht, zeigen die Angebote unserer Biosphären-Guides wie auch unserer Netzwerk-Partner.“

Im Biosphärenreservat Pfälzerwald kann man etwa mit einer Biosphären-Guide in eine Kernzone eintauchen und dort erfahren, was diesen Urwald im Herzen Europas ausmacht. Wie Eiche, Fichte und Kastanie dem Klimawandel trotzen und welche Bedeutung die Waldwirtschaft im Klimaschutz spielt, erfahren Teilnehmende an der Guide-Tour „Die drei Musketiere“.

Auch das Biosphärenreservats-Netzwerk der Aktiven im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) trägt zu dem Themenjahr bei. Im Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim gibt es in den Herbstferien etwa eine Forschungswerkstatt für Kinder und Jugendliche zum Thema „Wald und Wetter“.

Im Umfeld zum deutsch-französischen Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ werden den Teilnehmenden bei Workshops und Gartenführungen auch Anregungen gegeben, wie sie im eigenen Garten selbst zum Klima- und Naturschutz beitragen können.

Alle Angebote des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen finden sich unter www.pfaelzerwald.de/termine.

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