Neue Bewohner Bienenvölker ziehen im Rosengarten ein

Zweibrücken · Dort residieren ab sofort zwei weitere Königinnen – zwei Bienenköniginnen. Vergangene Woche sind sie gemeinsam mit ihren beiden Bienenvölkern eingezogen und dürfen sich ab sofort an den unzähligen Stauden und Baumblüten „sattessen“.

 Imker Dennis Molinet aus Kleinbundenbach betreut die Bienenvölker im Rosengarten - ohne Schutzausrüstung.

Imker Dennis Molinet aus Kleinbundenbach betreut die Bienenvölker im Rosengarten - ohne Schutzausrüstung.

Foto: Elisabeth Heil

Von Frühling bis weit in den Herbst hinein fasziniert der Zweibrücker Rosengarten mit seiner vielfältigen Blütenpracht – ein Schlaraffenland für Insekten und für Bienen im Besonderen. Das dachte sich auch jedes Mal Dennis Molinet von der Honigmeisterei Bioland-Imkerei Molinet, wenn er mit seinem Stand die Gartenmarkttage im Rosengarten begleitete.

Seit vergangenem Montag nun leben im Zweibrücker Rosengarten zwei Bienenvölker. Jetzt wurden sie nach zwei Tagen Eingewöhnung in ihre neuen Kästen umgesiedelt. Neben dem Staudenbeet rechts des Dornröschencafés haben sie dafür einen eigenen, kleinen, eingezäunten Garten bekommen, direkt unter einem frühblühenden Kirschbaum. Möglich gemacht hat diesen Einzug übrigens die VR-Bank Südwestpfalz, die bereits im Strecktalpark in Pirmasens zwei Bienenvölker unterstützt. Sie stehen dort geschützt im Schulgarten der MontessoriSchule.

„Auch wir fühlen uns dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet, die Bienenvölker sind eines von mehreren Projekten, die wir in diesem Bereich unterstützen“, betonte Vorstand Michael Knecht. „Erst im Mai waren wir in Eppenbrunn aktiv und haben geholfen, den Weiher von übermäßigem Bewuchs zu befreien.“

Nachhaltigkeit ist im Rosengarten Zweibrücken schon länger ein sehr großes Thema. „Wir laufen inzwischen vollständig im Biobetrieb“, erklärt Gartenmeister Heiko Hübscher, wovon neben den Pflanzen natürlich auch die Insekten und jetzt die Bienen profitieren. Für die Rosen werden sich die friedlichen Nutztiere natürlich eher weniger interessieren; allenfalls an ihren duftenden Blüten schnuppern und die Pollen weitertragen. Was sie stattdessen suchen, ist der süße Nektar für ihre Waben, und den finden sie im Rosengarten in Hülle und Fülle. Hier gibt es unzählige Stauden, ein paar Lindenbäume und natürlich Kräuter wie Minze und Lavendel, die Bienen besonders anziehend finden. Die Lavendelsorte im Rosengarten blüht zweimal im Jahr, die japanische Minze gar bis in den Oktober.

„Im Übrigen haben wir vergangenes Jahr zwei sogenannte Bienenbäume gepflanzt“, erzählt Heiko Hübscher. Die Japanische Zelkove fühlt sich in mediterranen Gefilden am wohlsten, kommt demnach mit Hitze und Trockenheit viel besser zurecht und hat den Vorteil, erst dann ihre ganze Blütenpracht zu entfalten, wenn vieles andere eben nicht mehr blüht. Das wird die Bienen freuen und ihren Züchter, Imker Dennis Molinet aus Kleinbundenbach, auch. Er kümmert sich natürlich weiterhin um die Bienen und wird auch im kommenden Jahr den ersten Honig verarbeiten. Dem Imker gefällt sein „neuer Arbeitsplatz“ im Rosengarten. Wenn Dennis Molinet vor Ort ist und nach den Bienen schaut, dürfen die Besucher gerne näherkommen, Fragen stellen oder einfach nur zugucken. Angedacht sind zudem Veranstaltungen mit Kindergärten oder Schulklassen, die auf diesem Weg Einblicke in die Imkerei erhalten.

Wildbienen gibt es übrigens schon länger im Zweibrücker Rosengarten, die sich, wie Heiko Hübscher erzählt, hier auch sehr wohlfühlen. Wer also in Zukunft durch den Rosengarten spaziert, darf sich über noch mehr Bienengewimmel an den Blüten freuen. Sorgen zu machen, gestochen zu werden, braucht sich aber niemand. „Bienen sind zwar Wildtiere, doch bei uns inzwischen domestizierte, friedliebende und sanfte Nutztiere“, erklärt Dennis Molinet, der deshalb schon lange auf Ausrüstung zum Schutz vor Bienenstichen verzichtet.

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