Bewusstsein wecken für Mobbing im Netz

Zweibrücken · Mit professioneller Unterstützung haben Schüler der Berufsbildenden Schule Zweibrücken einen Film über Cybermobbing gedreht. Zu sehen sein wird er im Januar beim Informationstag der Schule.

 Im Film bedrohen Adelajd, Selamin und Dustin ihren Mitschüler Max. Foto: Katja May

Im Film bedrohen Adelajd, Selamin und Dustin ihren Mitschüler Max. Foto: Katja May

Foto: Katja May

Das Internet und vor allem soziale Netzwerke nehmen bei Streitereien unter Jugendlichen eine immer prominentere Rolle ein. 14 Schüler der Berufsbildenden Schule (BBS) Zweibrücken haben deshalb in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt einen Film zum sogenannten Cybermobbing gedreht. "Die Schüler haben sich selbst das Thema ausgewählt und auch die komplette Handlung eigenständig ausgearbeitet. Auch alle Rollen werden von den Schülern gespielt", erklärt Karin Bieg vom Jugendamt.

Unterstützung erhielten die Schüler dabei besonders von Jugendamt-Praktikant Jan-Niklas Krück sowie von Stadtjugendpflegerin Nicole Buchholz. Für die Dreharbeiten stand den Schülern mit Nico Steegmüller für vier Tage ein professioneller Filmer und Medienpädagoge zur Seite. "Im letzten Jahr gab es einen Film zu Drogenmissbrauch, aber wir wollten bewusst etwas anderes machen", beschreibt Schüler Selamin Gashi den Prozess der Themenfindung, "so sind wir dann auf Cybermobbing gekommen".

Klassenlehrer Andres Schöneweiß sagt: "Auch wenn Cybermobbing in dieser Klasse an sich kein Problem ist, ist es natürlich etwas, das die Jugendlichen kennen und beschäftigt." Der Film handelt von Mobbing-Opfer und Außenseiter Max, gespielt von Max Rojan. Max wird von seinen Klassenkameraden per Handykamera dabei gefilmt, wie er einem Lehrer die Namen der Jungs nennt, die ihm sein Handy gestohlen haben. In Windeseile verbreitet sich das Video unter den Mitschülern. Max wird als "Petze" abgestempelt und noch weiter aus dem Klassenverband gedrängt. Eine Schlägerei ist die Folge.

Aber auch Max' Gefühlsleben kommt in dem fast 18-minütigen Film nicht zu kurz: Trauer, Wut und Hilflosigkeit prägen seinen Schulalltag. "Das Schauspielern hat mir sehr viel Spaß gemacht", erzählt Gashi, der einen der Mobbing-Täter spielt. Dabei zeichnet sich die Darbietung der 15- bis 17-Jährigen vor allem durch Spontanität aus. "Wir machen das alle zum ersten Mal", erklärt Kevin Sporleder, "es gibt auch keinen Text, der auswendig gelernt wird. Der allgemeine Ablauf steht fest, aber alle Schauspieler können frei entscheiden, was sie in welchem Moment wie sagen. Die Spontanität macht den Film aus." Die meisten Szenen wurden direkt in Gebäuden der BBS gedreht oder in den umliegenden Gassen.

Der Film wird Ende Januar beim Informationstag der BBS zum ersten Mal gezeigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort