Bewegende Ausstellung über das Kind in der Kunst eröffnet

Zweibrücken · Kunstverein und Stadtmuseum Zweibrücken zeigen noch bis zum 26. Juni die Ausstellung „Was uns bewegt – Das Kind in der Kunst“. Der Ansturm bei der Vernissage gestern Vormittag war groß.

 Die ersten Besucher lobten die Vielfältigkeit der Ausstellung. Foto: N. Lang

Die ersten Besucher lobten die Vielfältigkeit der Ausstellung. Foto: N. Lang

Foto: N. Lang

Dichtes Gedränge herrschte gestern Vormittag bei der Eröffnung der Ausstellung "Was uns bewegt - Das Kind in der Kunst" im Zweibrücker Stadtmuseum. Und weil es so viele waren, mussten manche sogar im Nebenraum über einen Monitor verfolgen, wie Henno Pirmann, Kulturdezernent der Stadt, die Gäste begrüßte und erklärte: "Wie die Künstler das Thema Kind unterschiedlich umgesetzt haben - das sind nicht nur Techniken, sondern auch große Gefühle." Was passte da besser, als ein Kind, das für den musikalischen Rahmen zuständig war: Lou Rottländer, selbst auch ein Maltalent, spielte Harfe. Die beteiligten Künstler stellte Jürgen Ecker, Kurator der Ausstellung und Vorsitzender des Kunstvereins, in seiner Rede ausführlicher vor. Viele der insgesamt 18 Künstler waren extra nach Zweibrücken gekommen, darunter auch Gabriela Cichowska, die als eine der wichtigsten Nachwuchsillustratorinnen Polens gilt. Die 31-Jährige war mit einer Dolmetscherin angereist und freute sich, dass ihre Werke bereits zum dritten Mal in Deutschland ausgestellt werden. Ecker stellte aber auch die Aktualität dieser Ausstellung in den Vordergrund, an der er in den letzten zwei Jahren gearbeitet hat. So sei das Kind in der Kunst ein aktuelles Thema. Künstler beschäftigten sich mit der Frage: "Wie nehmen wir die Kinder wahr - aber besonders: Welche Zukunft ermöglichen wir ihnen?", in der Hoffnung, dass dies die Wahrnehmung gegenüber Kindern verschärft.

Die 72 Werke werfen auch einen Blick auf die Wahrnehmung der Künstler. Etwa wie bei Robert Erbelding, der sich mit dem Tod seines eigenen Kindes künstlerisch auseinandersetzte. Anders Sabine Franke, die auf farbenfrohen Bildern Kinder beim Spielen zeigt, aber auch mit "Leidender Junge" eine traurige Seite darstellt. Hartmut Köhls Bilder, allesamt Portraits seiner Kinder oder von Freundeskindern, sind emotionsgeladen und ausdrucksstark - in Eckers Worten: "Hartmut Köhl stellt kleine Persönlichkeiten dar, die sich auszudrücken verstehen." Mit einem Rundgang eröffnete Stadtmuseumsleiterin Charlotte Glück die Ausstellung dann endgültig. Bei einem Glas Wein durften die Besucher die Ausstellung erkunden und blieben manchmal staunend zurück. Wie etwa bei den Werken von Kate Waters, die so fotorealistisch gemalt sind, dass der ein oder andere an seiner eigenen Wahrnehmung, ob es nun ein Foto oder doch gemalt ist, zweifelte.

Auch Gabi Michel aus Blieskastel hat die Ausstellung gut gefallen. "Die Vielfältigkeit macht das Interessante für mich aus."

Das Gemeinschaftsprojekt des Stadtmuseums Zweibrücken und des Kunstvereins Zweibrücken "Was uns bewegt - Das Kind in der Kunst", ist noch bis 26. Juni im Stadtmuseum zu sehen, Herzogstraße 9, dienstags 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis sonn- und feiertags 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Zur Ausstellung ist ein Katalog zum Preis von 10 Euro erschienen.

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