Landgestüt Zweibrücken Besamungstechniker bestehen ihre Prüfung

Zweibrücken · (cvw) Donnerstagnachmittag gab es im Landgestüt Zweibrücken viele strahlende Gesichter. Gemeinsam mit drei frisch examinierten Besamungstechnikern und sieben Eigenbestandsbesamern freuten sich auch die vier Prüfer sowie Ausbilderin Therese Willmen.

Die Leiterin der EU-Besamungsstation im Landgestüt bereitete die Eigenstandsbesamer in nur vier Tagen auf die anspruchsvolle Prüfung vor. Vormittags wurde nach einer Einführung die Untersuchungen und das Besamen an den geduldigen Lehrstuten geübt. Nachmittags rauchten die Köpfe im Theorieunterricht. Wie erkenne ich die Rosse (fruchtbare Phase) der Stute? Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Besamung und wie mache ich das korrekt?

Das Wissen rund um die werdende Mutter macht etwa ein Viertel in der Ausbildung der Besamungstechniker aus. Diese befassen sich hauptsächlich mit den Hengsten, samen sie ab, untersuchen das Sperma und bereiten es auf, damit es dann als Frische- oder Tiefgefriersamen versendet und eingesetzt werden kann.

Die Lehrgangsteilnehmer kamen aus ganz Rheinland-Pfalz-Saar sowie den umliegenden Bundesländern. Zum ersten Mal waren auch angehende Pferdewirte in dem Schwerpunktbereich Zucht und Service dabei, denn das Wissen ist Bestandteil der Gesellenprüfung. „Das Landgestüt Dillenburg bildet nicht mehr aus und so kommen jetzt auch Auszubildende zur Prüfung ins Landgestüt“, erklärt Therese Willmen. Daher verstärkte erstmals auch Pferdewirtschaftsmeister und Prüfer Ingo Linn vom Bliesbergerhof in Limbach das Prüfungsgremium.

Die 20-jährige angehende Pferdewirtin Jana Bleker braucht ihr Besamungswissen lediglich für die Prüfung, denn sie arbeitet in einem Vollblutgestüt. „Bei den Englischen Vollblütern werden die Stuten noch rein im Natursprung gedeckt“, erklärte sie. Die Arbeit mit Warmblutpferden sie eine „ganz andere, sehr interessante Erfahrung gewesen“.

Rein für den Eigenbestand gelernt, haben die Hobbyzüchterin Doreen Stange (37) aus Landau für ihre Deutschen Reitponies oder Oliver Rössler aus Vogelsberg bei Alsfeld für seine Achal-Tekkiner. Er hat die älteste Vollblutrasse der Welt aus Turkmenistan bereits einmal bei einem Rasseportrait im Landgestüt und auf der Rennwiese vorgestellt. Christina Mollweide will Tiermedizin studieren und absolviert ihre Ausbildung zur Pferdewirtschaftsmeisterin bei der rheinland-pfälzischen Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider. 

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