Berliner Kissen und Zweibrücker Macken
Seit dieser Woche ist die Rosenstadt um eine Besonderheit reicher: Berliner Kissen nennen sich die dunkelroten Schwellen, die Verkehrsrowdys das Rasen vermiesen sollen. Unfälle vermeiden, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen - das sollen die Kissen erreichen. Lange wurde darüber diskutiert, wo sie installiert werden
Seit dieser Woche ist die Rosenstadt um eine Besonderheit reicher: Berliner Kissen nennen sich die dunkelroten Schwellen, die Verkehrsrowdys das Rasen vermiesen sollen. Unfälle vermeiden, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen - das sollen die Kissen erreichen. Lange wurde darüber diskutiert, wo sie installiert werden. Der Bauausschuss entschied sich dagegen, sie vor der Grundschule in der Römerstraße zu errichten. Dahin kam eine Ampel. Die Jakob-Leyser-Straße ist nun die Testzone. Warum, das fragt sich seit Donnerstag jeder, der dort unterwegs ist. Wegen der scharfen Kurve vor dem Johann-Hinrich-Wichern-Seniorenheim kann man dort ohnehin nicht schnell fahren, ohne die Gefahr einzugehen, dass es einen aus der Kurve trägt. Selbst Schumis Rennboliden könnte man nicht so schnell beschleunigen, dass ein Abbremsen nötig würde. Immerhin lassen sich die 17 500 Euro teuren Kissen entfernen, wenn das Bauamt nach Ablauf der Testphase feststellt, dass sie an der Stelle so unnötig waren wie ein Kropf. Denn sie sind nur festgedübelt. Und waren günstiger als andere Verkehrsbremsen, die ähnlich spannende Namen tragen wie Kölner Teller (die gibt's vor dem Berliner Reichstag), schlafende Polizisten (gelb-schwarze Bodenschwellen) oder in die Fahrbahn einbetonierte Erhöhungen, im Volksmund etwa Delfter Hügel genannt. Wenn es in Kürze gefriert, gibt's in Zweibrücken auch wieder Gratis-Geschwindigkeitsbegrenzer. Man könnte sie plump Schlaglöcher nennen, aber angesichts ihrer verkehrsberuhigenden Wirkung haben sie wohlklingendere Namen verdient: Zweibrücker Macken zum Beispiel.