Beim Frauenanteil im Stadtrat liegt Zweibrücken auf vorletztem Platz

Zweibrücken. Der Frauen-Anteil im neuen Zweibrücker Stadtrat stagniert nicht nur (wir berichteten) - Zweibrücken liegt mit einer Quote von 27,5 Prozent auch in Rheinland-Pfalz weit hinten, ergab jetzt eine Auswertung des Mainzer Frauenministeriums: Unter den zwölf kreisfreien Städten ist nur in Pirmasens (27,3 Prozent) der Frauen-Anteil in den Räten noch etwas geringer als in Zweibrücken

Zweibrücken. Der Frauen-Anteil im neuen Zweibrücker Stadtrat stagniert nicht nur (wir berichteten) - Zweibrücken liegt mit einer Quote von 27,5 Prozent auch in Rheinland-Pfalz weit hinten, ergab jetzt eine Auswertung des Mainzer Frauenministeriums: Unter den zwölf kreisfreien Städten ist nur in Pirmasens (27,3 Prozent) der Frauen-Anteil in den Räten noch etwas geringer als in Zweibrücken. Die durchschnittliche Quote in den kreisfreien Städten liegt bei 32,7 Prozent, Spitzenreiter ist Trier mit 42,9 Prozent. In Zweibrücken hat sich seit 1994 überhaupt nichts verändert: Bei jeder der vier Wahlen kamen elf Frauen in den 40-köpfigen Stadtrat. Die Zweibrücker Gleichstellungsbeauftragte Monika Kuppitz (Foto: pma) hat zwar weder Einfluss auf die Listenaufstellung der Parteien noch auf das Wahlverhalten. Als eine Ursache, warum die Wähler Männer auf den Listen fast aller Parteien sogar noch weiter nach vorne gebracht haben (wir berichteten), vermutet sie aber, dass im Stadtrat meist Männer reden. Kuppitz: "Welche Frauen sind denn in der Öffentlichkeit präsent? Da gibt es nur ganz langsame Veränderungen. Das Bewusstsein in den Fraktionen könnte man durchaus noch stärken." Als weiteren, "viel weitergehenden Ansatz" nennt Kuppitz auch, Frauen die Wahrnehmung eines Ratsmandats zeitlich zu erleichtern: "Wer mit Beruf und Familie - da wird Frauen ja oft noch die größte Verantwortung ans Bein gebunden - ausgelastet ist, kann das schwer mit kommunalpolitischem Engagement verbinden." Wobei sie vor Alarmismus warnt: "Wenn man Zweibrücken mit anderen kleinen Städten vergleicht, ist das relativ nicht so schlecht, obwohl Anspruch und Wirklichkeit noch weit auseinanderliegen." In den nicht kreisfreien Städten und Gemeinden in Rheinland-Pfalz liegt der Frauenanteil in den Räten bei 26,8 Prozent.Direkten Einfluss hat die Gleichstellungsbeauftragte verwaltungsintern - sie muss bei Stellenbesetzungen beteiligt werden. Bei ihrem Amtsantritt vor vier Jahren gab es in der Stadtverwaltung nur eine Amtsleiterin; Kuppitz hatte im Merkur-Redaktionsgespräch als Ziel genannt, in fünf Jahren sollten zwei bis drei Frauen unter den 13 Amtsleitern sein. Vier Jahre später hat die Stadt zwar nach der Pensionierung der Standesamtleiterin gar keine Amtsleiterin mehr (immerhin eine Stabsstellen-Leiterin Wirtschaftsförderung) - doch das sei ganz einfach der Tatsache der geringen Fluktuation in den Amtsleitungen geschuldet, erklärt Kuppitz und hofft, dass nach künftigen Pensionierungen mehr Frauen zum Zug kommen: "Ich bin mit meinem Ziel noch ganz gut im Rennen, die fünf Jahre sind ja noch nicht um." Und auch langfristig gebe es Grund zum Optimismus: "Bei der Stadt gibt es immer mehr sehr gute Anwärterinnen, Mädels haben die besseren Schulabschlüsse - das sind die Führungskräfte von morgen."

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