Wahlkampf in Zweibrücken Streit um Urlaub: Pirmann rügt Gensch

Zweibrücken · Der Beigeordnete Henno Pirmann (SPD) reduziert nach kritischen Worten von Christoph Gensch (CDU) seinen geplanten Urlaub. Pirmann ärgert sich zugleich über die „überzogene und unangemessene“ Kritik Genschs an ihm.

 Das Rathaus hat den Chefsessel zu vergeben und die Kandidaten Marold Wosnitza (SPD) und Christian Gauf (CDU) wollen beide dort Platz nehmen. Am 14. Oktober findet die Stichwahl statt. Dezernent Henno Pirmann (SPD) erklärt nun, er wolle keine unsachlichen Argumente im Wahlkampf, deswegen reduziere er seinen geplanten Urlaub.

Das Rathaus hat den Chefsessel zu vergeben und die Kandidaten Marold Wosnitza (SPD) und Christian Gauf (CDU) wollen beide dort Platz nehmen. Am 14. Oktober findet die Stichwahl statt. Dezernent Henno Pirmann (SPD) erklärt nun, er wolle keine unsachlichen Argumente im Wahlkampf, deswegen reduziere er seinen geplanten Urlaub.

Foto: Mathias Schneck

In der Diskussion um den von ihm geplanten Urlaub hat der Zweibrücker Beigeordnete Henno Pirmann (SPD) gestern mit einer Pressemitteilung reagiert – und deutliche Kritik an CDU-Ratsfraktionschef Christoph Gensch geübt. Pirmann schrieb, er werde seinen „in der nächsten Woche geplanten Urlaub auf zweieinhalb Tage reduzieren“. Damit wolle er „Spekulationen entgegen treten, die in den letzten Tagen durch Christoph Gensch, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU, laut geworden sind“.
Pirmann machte in seiner Mitteilung darauf aufmerksam, dass Bürgermeister Christian Gauf (CDU) zwar „bereits seit Jahresbeginn aufgrund der internen Vorabsprachen Kenntnis von meinem geplanten Urlaub“ genommen habe. Aber dennoch wolle er verhindern, so der Dezernent, „dass dies zu einem Wahlkampfthema der Stichwahl wird“.

Pirmann teilt weiter mit, er habe „Verständnis für die Situation“ seines Stadtvorstandskollegen Gauf und der CDU. Aber die Kritik Genschs, die dieser im Pfälzischen Merkur geäußert hatte, stößt dem Beigeordneten sauer auf. Die von Gensch „implizierten Vorwürfe“ seien „überzogen und unangemessen“, rügt Pirmann.

Der Beigeordnete geht in der Pressemitteilung explizit auf den Grund dafür ein, warum er in den vergangenen Tagen erklärt hatte, dass sein lange geplanter Urlaub im Oktober nicht komplett verschoben werden könne. Er habe eine pflegebedürftige Tochter, für die Zeit seines Urlaubs möchte sich Pirmann intensiv um sie kümmern. Er sei aber bereit, „den Urlaub auf die unabdingbaren Betreuungszeiten zu reduzieren“, schreibt Pirmann – und verbindet damit die Hoffnung, „dass der Wahlkampf in der noch verbleibenden Zeit wieder mehr auf der sachlichen Ebene geführt wird“.

Der gescholtene Kritiker Gensch zeigte sich gestern Abend auf Anfrage unserer Zeitung überrascht darüber, dass Pirmann seine Worte als „überzogen und unangemessen“ bezeichnete. Tatsächlich hatte Gensch gegenüber unserer Zeitung erklärt: „Gaufs Wahlkampf wird natürlich nicht gerade dadurch leichter, dass Dezernent Pirmann in den Urlaub geht.“

Ferner hatte Gensch im Merkur darauf hingewiesen, dass sein Parteifreund Gauf es bereits vor der ersten Wahlrunde schwer gehabt habe: Bürgermeister Gauf musste die Dezernatsbereiche des am 16. Juni verstorbenen Oberbürgermeisters Kurt Pirmann (SPD) ersetzen; dazu sei gekommen, dass Henno Pirmann ab Ende August drei Wochen krank geschrieben war.

Bezogen auf die Rüge des Beigeordneten Pirmann erklärte Gensch gestern Abend: „Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen. Ich habe lediglich festgestellt, dass die langen Ausfallzeiten im Wahlkampfzeitraum den Wahlkampf für uns deutlich erschwert haben. Dies ist ein unbestrittenes Faktum.“ Gensch weiter: „Bürgermeister Gauf musste in den letzten Wochen die Arbeit von drei Personen im Stadtvorstand erledigen und parallel einen Wahlkampf führen.“

Aus diesem Grund sei ja auch die Wahkampf-Strategie geändert worden, macht Gensch deutlich – und geht erneut auf die kurzfristige Absage Gaufs an einer geplanten Podiumsdiskussion mit seinem Mit-Konkurrenten Marold Wosnitza, SPD, in der Hallplatz-Galerie (wir berichteten) ein: „Die Aussicht, dass Gauf dieser Dreifach-Belastung durch Urlaubsabwesenheit auch in der Stichwahlphase ausgesetzt ist, hat uns dazu veranlasst, im Wahlkampf Prioritäten zu setzen. Sprich: Fokussierung auf den persönlichen Kontakt im Rahmen des Haustürwahlkampfes und Absage der dritten Podiumsdiskussion innerhalb von drei Wochen wegen fehlender Vorbereitungszeit.“

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