Bei Terex stand die Produktion still

Zweibrücken · Harte Kritik am größten Arbeitgeber der Stadt Zweibrücken, dem Kranbauer Terex, übte der Betriebsratsvorsitzende des Unternehmens gestern während des Warnstreiks. Er rügte aber auch Kollegen, die nicht mitstreikten.

 Die Metaller bei ihrem Warnstreik bei Terex. Foto: Jörg Jacobi

Die Metaller bei ihrem Warnstreik bei Terex. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Im Dezember ging es bei Terex um das Leistungsentgelt, im Januar um den Erhalt der Arbeitsplätze (wir berichteten). "Und jetzt, im Februar, stehen wir wieder da", sagte der zweite Bevollmächtigte der IG Metall Saarpfalz, Ralf Reinstädtler, beim Warnstreik der Terex-Mitarbeiter. "Diesmal geht es um Geld, Altersteilzeit und Bildung." Dabei stünden die Terex-Beschäftigten nicht allein. "In Zweibrücken , in Homburg, in der gesamten Republik sind Metaller unterwegs für ihre berechtigten Forderungen." Das sei wichtig, dass die Arbeitgeber sehen, dass die Beschäftigten bereit sind.

"Was bleibt uns anderes übrig, als in Warnstreik zu treten?", fragte der Vertrauensleutevorsitzende und Betriebsrat Patrick Steiner. Denn die von den Arbeitgebern angebotenen 2,2 Prozent Lohnerhöhung reichten nicht aus. Dazu kämen die Verschlechterung bei der Altersteilzeit und die fehlende Gesprächsbereitschaft bei der Bildungsteilzeit. "Die haben doch wohl einen Riss in der Schüssel", griff Steiner die Arbeitgeber mit harten Worten an. Der Vorsitzende der Vertrauensleute wandte sich aber auch an Kollegen die sich nicht beteiligten und meinten, dass sie schlauer seien als die streikenden Kollegen. Denn am Ende würden auch sie profitieren, ohne dass sie bei der Kundgebung in der Kälte gestanden hätten. "Sagt denen, dass ein Doofer der langsam geht, weiter kommt, als ein Schlauer, der stehen bleibt", rief er den rund 350 Teilnehmern der Kundgebung an der Dinglerstraße zu.

Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Eduard Glass nahmen ebenfalls rund 350 Leute an einer gleichzeitigen Kundgebung am Werk Wallerscheid teil. Am Nachmittag waren es im Werke Bierbach rund 200 Mitarbeiter. "Die Produktion hat während des Warnstreiks in den Werken geruht", stellte Glass zufrieden fest.

Bei seiner Ansprache ging Reinstädtler auf die Altersteilzeit ein. Dabei wollten die Arbeitgeber nicht nur nicht über eine Verbesserung reden. "Die Unternehmen wollen eine Verschlechterung der bisherigen Regelung." So sollten künftig statt vier höchstens für zwei Prozent eine Altersteilzeit möglich sein. Dabei sind nach den Worten Patrick Steiners acht Prozent nötig. "Wir haben eine Warteliste mit 60 Kollegen."

Die fehlende Bereitschaft, über die Bildungszeit zu reden, ärgert Reinstädtler. "Ihr wisst, wie sich die Arbeitsbedingungen verändern und dass es notwendig ist, sich weiter zu bilden", sagte der IG-Metall-Bevollmächtigte.

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