Unternehmer aus Hamburg über Pläne Fuchslöcher: Straßen-Käufer plant knapp zehn Stellplätze

Zweibrücken · Unternehmer aus Hamburg erläutert seine Pläne. Tunlichst will er vermeiden, derart für Aufruhr zu sorgen, wie der Käufer der Siebenpfeifferstraße.

Der Käufer dieses Abschnitts der Straße Bei den Fuchslöchern möchte den Grünstreifen im Vordergrund in Stellplätze umwandeln, ebenso den Wendehammer (hinten rechts im Bild).    Foto: Mathias Schneck

Der Käufer dieses Abschnitts der Straße Bei den Fuchslöchern möchte den Grünstreifen im Vordergrund in Stellplätze umwandeln, ebenso den Wendehammer (hinten rechts im Bild). Foto: Mathias Schneck

Foto: Mathias Schneck

(eck) Oberstes Gebot ist Sachlichkeit. Das betont Martin Neumann. Er hat vor kurzem einen Teil der Straße Bei den Fuchslöchern gekauft (Abschnitt oberhalb des Kindergartens in dem Wohngebiet). Sachlichkeit – das betont Neumann aus gutem Grund. Denn auch wenn er im fernen Hamburg weilt, verfolgt er dennoch genau, was nur wenige hundert Meter von den Fuchslöchern entfernt in der Siebenpfeifferstraße abläuft. Ein ums andere Mal gibt es dort Aufregung. Zuletzt am Dienstag, als der Käufer mit seinen beiden Brüdern aus dem Hunsrück angereist kam, Medienvertreter im Schlepptau hatte und den Anwohnern der Siebenpfeifferstraße heftige Vorwürfe machte und erneut mit Sperrungen drohte (wir berichteten).

Solche Emotionen, solchen Ärger will Martin Neumann tunlichst vermeiden, wie er auf Anfrage deutlich macht. „Ich suche ein gutes Miteinander mit den Anwohnern, ich hätte mich auch schon längst an sie gewandt, wenn ich alle Adressen vorliegen hätte“, sagt er. Aber es sei nicht so einfach, das zusammenzutragen. Sobald er alle Adressen habe, werde er sich mit einem Schreiben an sie richten.

Wie berichtet, will Neumann in der Straße Stellplätze anbieten. Der Hamburger sagt, diese solle zum größten Teil auf dem Wiesenstück (wo auch ein kleiner Spielbereich mit Schaukel ist) angelegt werden, ein Teil soll zusätzlich im Bereich des Wendehammers entstehen. „Auf dem Teil des Grünstreifens werden sechs bis sieben Stellplätze hinkommen, im Wendebereich nochmals einer oder zwei“, sagt er. In der Summe sollen es also knapp zehn Stellplätze werden. Diese will er Interessenten anbieten, die Platz für Wohnwägen oder Anhänger suchen; auch als Pkw-Stellplatz könnten die Flächen genutzt werden.

Der Unternehmer sagt, für einen Pkw-Stellplatz werde er rund 18 Euro Monatsmiete verlangen, für einen Wohnwagen-Stellplatz etwa 25 Euro. Natürlich könnten auch die Anwohner selbst hier zugreifen.

Neumann sieht Potential für dieses Angebot. Er habe ähnliche Projekte bereits in Hessen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und in Norddeutschland realisiert. Zweibrücken sei sein erstes Engagement in Rheinland-Pfalz. Sicher gebe es auch hier Bedarf. Auch, wenn er noch nicht in der Rosenstadt war, ist er davon überzeugt.

„Im öffentlichen Raum dürfen Wohnwägen nur maximal 14 Tage abgestellt werden. Dann müssen sie wieder bewegt werden. Dauerhaftes Abstellen ist nicht erlaubt.“ Diese komme ihm zupass.

Er habe die Straße „bei einer Online-Auktion für einen vierstelligen Betrag gekauft“; zuzüglich Notarkosten und weiterem komme er auf das Doppelte. Mit einer Komplett-Vermietung der neun angedachten Stellplätze wäre die Investition rasch eingespielt.

Die Straße sei herrenlos gewesen. Der vorherige Unternehmer habe das Eigentum aufgegeben. Das klinge kurios, sei aber in Deutschland legitim – man könne das Eigentum an einer Privatstraße aufgeben.

Neumann schlug zu. Weil das Finanzministerium in Rheinland-Pfalz, das hier ein erstes Zugriffsrecht geltend machen könne, offenkundig dankend ablehnte.

Neumann sagt, kein Anwohner müsse Sorge haben, dass es künftig zu eng mit dem Rangieren werde. Zwischen den Stellplätzen auf dem jetzigen Grünstreifen und den gegenüberliegenden Häusern werde ein Platz von 3,50 Metern verbleiben. „Das reicht absolut, um das eigenen Grundstück zu befahren. Vielleicht nicht mehr mit einem großen Schwung, so  wie bisher. Aber Platz genug ist auf jeden Fall.“

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