Behörden geben den Rufs grünes Licht

Mörsbach · Nach einigem Hickhack um die Zuständigkeit und zuletzt sechswöchigem Warten (wir berichteten) liegt Margit und Achim Ruf jetzt die die gewünschte behördliche Einschätzung vor, wie gefährlich die Kontamination einer Wiese ihres Mörsbacher Biolandbetriebs ist.

 Die Biolandwirte Margit und Achim Ruf. Foto: lf

Die Biolandwirte Margit und Achim Ruf. Foto: lf

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 Die Wiese mit dem schwarz verfärbten Schnee. Foto: Bürgerinitiative

Die Wiese mit dem schwarz verfärbten Schnee. Foto: Bürgerinitiative

Foto: Bürgerinitiative

Nach einem Filterwechsel in der benachbarten Konditionierungsanlage auf dem Mülldeponie-Gelände hatte sich der Schnee auf der Wiese durch Schadstoff-Austritt schwarz verfärbt.

Wie Familie Ruf auf Merkur-Anfrage mitteilt, geben das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum und das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (beides rheinland-pfälzische Landesbehörden) zwar weitgehend Entwarnung - lassen aber einige Fragen offen. Nach der unserer Zeitung vorliegenden Stellungnahme unterschreitet die Bodenprobe der durch die Konditionierungsanlage verschmutzten Fläche die Werte der Bund/Länder-Arbeitsgruppe Dioxine, es sei eine "uneingeschränkte landwirtschaftliche Nutzung möglich". Familie Ruf verunsichert allerdings die Aussage, Grasproben unmittelbar nach der Verunreinigung hätten wichtige Hinweise über eine mögliche Belastung liefern können, wohl da die Partikeldeposition, Spritzwasser und Aufwirbelungen von Bodenpartikeln die Haupteintragspfade von Dioxinen und Furanen in die landwirtschaftliche Nahrungskette darstellen.

Entwarnung gibt es hinsichtlich der untersuchten Schwermetalle : In der analysierten Bodenprobe liegen alle untersuchten Schwermetalle unter den in der Bundes-Boden-Schutzverordnung festgelegten Vorsorge- und Maßnahmenwerten.

Zusammenfassend sind laut den Behörden bodenschutzrechtlich Nutzungseinschränkungen für die Landwirtschaft daher nicht erforderlich, Vorsorgemaßnahmen sowohl zur Vermeidung von Übersäuerung des Bodens und damit vermehrter Schwermetallverfügbarkeit, als auch zur Vermeidung von Schäden der Grasnarbe werden aber empfohlen.

"Zunächst einmal sind wir erleichtert über den insgesamt wohl positiven Bescheid, auch wenn er noch einige Fragen aufwirft", schreibt Achim Ruf. "Wir halten unbedingt weitere Bodenproben rund um die Konditionierungsanlage auch in Hauptwindrichtung angesichts der wiederholten Staubemissionen für erforderlich." Das Schadensmanagement des Betreibers Terrag, der nach Ansicht Rufs die Emissionen bagatellisiere und Aussagen der Bürgerinitiative nicht korrekt wiedergebe, findet der Biolandwirt "katastrophal, ebenso wie das wochenlange Warten auf eine klare Stellungnahme der zuständigen Behörden zu den Analysen.

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