Behörden ermahnen Corona-Test-Center in Zweibrücken Abstreichern wird auf die Stäbchen geschaut
Zweibrücken · Ein Corona-Testcenter in Zweibrücken, das die Abstriche etwas zu schonend vornahm, hat jüngst Ärger mit den Behörden bekommen. Auch in der Zweibrücker Gastronomie werden hin und wieder Verstöße festgestellt.
Nasenlöcher und Münder sind seit März 2020 keine Privatangelegenheit mehr. Müssen sie doch, seit Ausbruch des Corona-Virus‘ vor fast genau zwei Jahren, auch von den Zweibrückern mehr oder weniger regelmäßig einem Wattestäbchen entgegengestreckt werden.
Dann gilt es, die Nase ordentlich aufzuplustern beziehungsweise den Mund soweit zu öffnen, dass ein bilderbuchmäßiges „Aaah“ zu hören ist.
Soweit zumindest die Theorie. Die besagt, dass die Abstriche intensiv vorzunehmen sind, schließlich soll auf dem Wattebausch des Stäbchens genug körpereigenes Material landen, das dann auf mögliche Corona-Viren untersucht wird.
In der Praxis sieht es dann – zumindest teilweise – anders aus. Denn die Abstriche sind durchaus unangenehm. Das tiefe Einfahren in die Nase kann bei manchen Bürgern Nasenbluten oder zumindest Schmerzen verursachen. Und das Stäbchen tief im Mund stecken zu haben, ist auch kein Vergnügen, manche „Delinquenten“ bekommen in diesem Moment das Gefühl, sich erbrechen zu müssen.
Testerfahrene Zweibrücker wissen: Es gibt durchaus Unterschiede bei den Abstrich-Stationen, was die Intensität des Testes anbelangt. Nicht selten werden in geselliger, privater Runde untereinander „Tipps“ gegeben: „Zu dem kannschde hingehe, do merkschde faschd nix“, heißt es dann. Manchmal wird auch gewarnt: „Bei demm muschde uffpasse – der rammt dir dess Stäbche ins Härn rinn!“
Kein Wunder, dass manche Teststationen es ihren Kunden leicht machen wollen. Und deshalb die Abstriche eher oberflächlich vornehmen. Obwohl das Gesundheitsamt, wie berichtet, gerade erst vor wenigen Tagen die Test-Center angewiesen hat, aufgrund der neuen Omikron-Variane die Abstriche intensiver durchzuführen. Nun soll das Stäbchen sowohl in den Mund wie auch in die Nase eingeführt werden. Getreu dem Motto: Doppelt genäht hält besser.
Nach Merkur-Informationen hat zuletzt nicht jedes Test-Center in der Stadt die Abstriche wie vorgegeben durchgeführt. Sondern diese offenbar recht flott durchgeführt. Ergebnis: Die Behörden wurden vorstellig und wiesen die Abstreicher an, künftig die Tests ordnungsgemäß zu handhaben.
Die Stadtverwaltung erklärte, von unserer Zeitung auf die entsprechende Adresse angesprochen: „Ob es in der von Ihnen genannten Teststelle zu Beanstandungen kam, kann aus datenschutzrechtlichen Gründen weder bestätigt noch dementiert werden.“
Die Verwaltung erklärt weiter: „Die Ordnungsbehörde hat die Zweibrücker Teststellen stichprobenartig in Augenschein genommen. Kontrollen führt grundsätzlich aus Gründen der Zuständigkeit das Gesundheitsamt Südwestpfalz durch.“
Das Rathaus macht darauf aufmerksam, dass die Zweibrücker von sich aus aktiv werden können, wenn sie etwas zu beanstanden haben: „Sollten sich Bürgerinnen oder Bürger bei der Ordnungsbehörde zum Beispiel über hygienische Zustände in Zweibrücker Teststellen beschweren, kontrolliert das Ordnungsamt aus Gründen der Gefahrenabwehr die betreffende Teststation und unterrichtet das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) über das Ergebnis.“
Wie sieht es eigentlich in Gastronomie und Handel aus? Gibt es hier auch Nachlässigkeiten oder verhalten sich alle Beteiligten korrekt? Die Verwaltung erklärt dazu: „Die Ordnungsbehörde kontrolliert ebenso die Gastronomiebetriebe und den Handel in Zweibrücken hinsichtlich der Einhaltung der 2Gplus- und 2G-Regelungen. Bei den Kontrollen wurden in den letzten Wochen nur noch vereinzelt leichte Verstöße registriert. Die jeweiligen Verantwortlichen wurden hierauf ermahnt.“