Bauzaun soll bald wirklich weg

Zweibrücken · Die grundlegende Sanierung der Türme der Fasanerie-Ruine steht in den Sternen. In Bälde soll zumindest der Bauzaun durch einen Holzzaun ersetzt werden. Dafür steht eine Spende der Gewobau zur Verfügung. Auch der Fasanerie-Förderverein sagt Unterstützung zu.

 Vorigen Dezember hatte Oberbürgermeister Pirmann im Stadtrat versprochen, dass der Bauzaun durch einen schöneren Holzzaun ersetzt wird. Gestern stand er immer noch. Foto: Lutz Fröhlich

Vorigen Dezember hatte Oberbürgermeister Pirmann im Stadtrat versprochen, dass der Bauzaun durch einen schöneren Holzzaun ersetzt wird. Gestern stand er immer noch. Foto: Lutz Fröhlich

Foto: Lutz Fröhlich

Der Bauzaun um die Türme der Zweibrücker Fasanerie-Anlage wird durch einen schöneren Holzzaun ersetzt. "Das soll in nächster Zeit geschehen", sagt Werner Boßlet, Geschäftsführer des UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken ), auf Merkur-Nachfrage. Gemeinsam mit der Stadt als Eigentümerin des Geländes müsse geschaut werden, "was sinnvoll ist und was hinpasst". Auch Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) ist daran gelegen, dass sich "bald etwas ändert".

Die Gewobau hatte der Stadt bereits voriges Jahr 5000 Euro für Arbeiten an der Fasanerie gespendet. Pirmann kündigte daraufhin im Dezember im Stadtrat an: "Damit kann der Herzenswunsch von Herrn Ohler nach einem neuen Zaun umgesetzt werden." Wolfgang Ohler ist Vorsitzender des Förderkreises Historische Fasanerie und SPD-Ratsmitglied.

Dass der Baustellen-Zaun fast sechs Monate später immer noch steht, erklärt Boßlet mit der Vielzahl der Aufgaben, um die sich der UBZ kümmere.

Zumal steht die grundlegende Sanierung des unteren Bereichs der historischen Gartenanlage in den Sternen. Dabei verweist Stadtsprecher Heinz Braun auf den Einspruch der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD Trier) hin, die sich angesichts der Finanzlage der Stadt gegen die freiwillige Leistung ausgesprochen habe. Und auch vom Bund hat es Anfang des Jahres einen Korb gegeben. Braun: "Im Bund wird die Bedeutung der Anlage nicht so gesehen wie in Zweibrücken ."

Im jüngsten Zweibrücker Bauausschusses hat Reiner Lemke vom Ingenieurbüro Lemke aus Köln erneut das Gutachten zur unteren Fasanerie vorgelegt. Das Fachbüro kommt zum Ergebnis, dass die Sanierung rund 1,2 Millionen Euro kostet. Diesem Kostenansatz widerspricht der Förderkreis-Vorsitzende Ohler. Dabei beruft sich Ohler auf ein Gutachten von Professor Erwin Schwing von der Hochschule Karlsruhe aus den 1990er Jahre, das 300 000 Euro schätzte. "Und beim Bauamt gibt es auch Unterlagen, die von 300 000 Euro ausgehen", betont Ohler.

Standsicherheit nicht gefährdet

In dem Gutachten des Büros Lemke wird nach Auskunft Brauns festgestellt, dass die Standsicherheit der Bauten an der Kaskade aufgrund der Mauerstärke von rund zweieinhalb Metern "insgesamt nicht gefährdet ist". Als gefährlich wird die gut 20 Zentimeter dicke Außenschale gesehen. Die Ausbeulungen und Risse belegten die Aussage. "Dabei können nach Aussagen der Gutachter Gesteinbrocken abbrechen", zitiert Braun den Gutachter. Deshalb könne die Sperrung nicht aufgehoben werden, erklärte Braun. Als Grund für die Probleme nennt das Gutachten den Untergrund. Die Anlage steht auf wasserdurchlässigem Kalkstein. Deshalb seien die Mauern "wasserdurchdrängt".

Dieser Zustand sei seit 300 Jahren gegeben, sieht Ohler keine Änderung der Situation. Die Gefahr, dass Gestein "der Tapete", wie Ohler die Außenschale nennt, abbröckelt, sei nur an den Mauern zu den unteren Weihern gegeben. Deshalb müsse nur diese Stelle abgesperrt bleiben. So bezweifelt Ohler, ob die Absperrung zur Wiese notwendig ist. Nach Aussage Boßlets habe Lemke auch die Holzbrüstung zwischen den Türmen und der Kaskade als marode und nicht sicher eingestuft. "Diese Bedenken können wir nicht wegschieben."

Ohler bietet Hilfe an

Ohler hofft, dass der Metall-Bauzaun bald durch einen Holzzaun ersetzt wird, damit die Anlage ansprechender aussieht und die Besucher näher an die Ruine herankommen. Bei der Maßnahme würde der Verein die Stadt unterstützen.

Nach der Sperrung im Herbst 2012 konnte der Verein regelmäßige kleine Reparaturen nicht mehr durchführen, bedauert Ohler: "Dafür haben wir jährlich rund 10 000 Euro investiert." Dieses Geld könnte jetzt verwendet werden. Und nach Angaben Pirmanns stehen im Stadthaushalt auch rund 50 000 Euro . Der Verein würde laut Ohler wie früher auch Arbeiten übernehmen.

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