Baumarkt-Mieter verzweifelt gesucht

Zweibrücken · Ende September, Anfang Oktober soll die Krause-Gruppe im kleinen Kreis ihre endgültigen Pläne für das Fachmarktzentrum Truppacher Höhe präsentieren. Derzeit sucht sie immer noch nach Mietern, Namen will sie nicht nennen. Aus Homburg oder Zweibrücken Mieter Geschäfte abzuwerben, sei aber kein Thema, heißt es.

 Auf dem Gelände hinter dem Turbo-Kreisel (braune Fläche) sollen sich die Märkte ansiedeln. Wobei die Betonung auf „sollen“ liegt. Spruchreif ist noch immer gar nichts. Foto: pm

Auf dem Gelände hinter dem Turbo-Kreisel (braune Fläche) sollen sich die Märkte ansiedeln. Wobei die Betonung auf „sollen“ liegt. Spruchreif ist noch immer gar nichts. Foto: pm

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Während sich alles um die Zukunft des insolventen Zweibrücker Flughafens dreht, schlummert ein Gelände in unmittelbarer Nähe weiter im Dornröschenschlaf. Hinter den Kulissen wird seit vier Jahren von verschiedenen Entwicklern ein Fachmarktzentrum "Truppacher Höhe" geplant. Passiert ist noch nix. "Ende September/Anfang Oktober" soll eine nächste Präsentation des aktuellen Projektentwicklers, der Bayreuther Krause-Gruppe, stattfinden, erklärt Flughafen-Geschäftsführer Werner Boßlet. Ihm zufolge dürften dann Landrat Hans Jörg Duppré (CDU ), Verbandsgemeindebürgermeister Jürgen Gundacker und Zweibrückens OB Kurt Pirmann (beide SPD ) über den Stand der Dinge ins Bild gesetzt werden, schätzt Boßlet. Bis "Herbst" räumt der Grundstückseigentümer Zef (Zweckverband Entwicklung Flugplatz Zweibrücken ) diesem noch ein, Mieter zu finden, sagt Pirmann. "Ende des Jahres", so hofft Walter Muth, einer der Verantwortlichen der Krause-Gruppe, sollen alle Mieter akquiriert sein.

Namen könne er "eher im Oktober als im September" nennen. Das Grobkonzept solle Ende des Jahres stehen, dann gehe es "an die Feinarbeit". Angenommen, im Oktober lägen wie geplant unterschriebene Verträge aller Mieter vor, wann könnte dann ein Baubeginn stehen? Muth vermag das nicht abzuschätzen. "Das wäre Spekulation. Das Gelände müsste erst terrassiert werden. Dann könnte es langwierig werden, den Boden auf Abwurfbomben aus dem Weltkrieg zu untersuchen und die Reste der Bunker zu entfernen." Auch, welche große Baufirma die Gebäude als Generalunternehmer hochziehen würde, ist unklar. Man könne erst eine Ausschreibung formulieren, wenn man genau wisse, wie das Konzept aussehe. "Unser Ansinnen ist es immer, Firmen aus der Region einzubinden, damit die Wertschöpfung da bleibt", führt Muth weiter aus.

Wie bei einer Zef-Sitzung 2013 vorgestellt, plane man wie bereits der Vorplaner Manfred Beierschoder eine Tankstelle und ein Fast-Food-Restaurant. Beim Vorentwickler waren McDonalds und Shell im Gespräch. Muth: "Unser Konzept wird einige Modifikationen enthalten."

Für den Baumarkt komme Globus infrage, das seinen in Einöd abgezogenen Alphatecc-Markt integrieren könnte. Überhaupt solle der Baumarkt mit 10 000 Quadratmetern die größte Fläche aller Geschäfte einnehmen, noch vor einem Möbelmarkt (7000 Quadratmeter).

Die Gespräche mit den Baumarkt-Interessenten gestalten sich als derart schwierig, dass Muths Kollege Uwe Reinhard dem Merkur bereits im Januar und Mai erklärt hatte, dass sie die Gesamtentwicklung des Zentrums verzögerten. Wie ist aktuell die Lage? "Es ist noch Ferienzeit, also Saure-Gurken-Zeit, weil innerhalb der Vertriebe teils nicht die richtigen Ansprechpartner da sind. Es werden noch Zahlen und Inhalte gebraucht", so Muth. Mit Oberbürgermeister Kurt Pirmann und Werner Boßlet stehe man "in regem Kontakt". Beide seien immer zeitgleich informiert. "Wenn es Verzögerungen gibt, die eine weitere Zeitoption bräuchten, sehe ich kein Problem, das entsprechend anzubringen."

Muth bestreitet, Anfang 2013 versucht zu haben, Homburger und Zweibrücker Innenstadt-Geschäfte für die Truppacher Höhe abzuwerben. "Wir sind ein Großinvestor und sprechen nur Ketten an. Nur das gewährleistet, dass der Mieter nicht mal auf der Strecke bleibt. Was man in der Innenstadt findet, etwa Schuhe, findet man ohnehin in den Style Outlets vollendet", so Muth.

In Zweibrücken habe man Radsport Sieber angesprochen und ihm einen Vorzug eingeräumt, weil ein Radsportgeschäft zum gewünschten Mieterkreis des Fachmarktzentrums gehöre. "Wir konnten nur anbieten, mit ihm gemeinsam Konzepte zu erarbeiten. Aber er hat sich nicht mehr gemeldet."

Auch widerspricht Muth dem, was er selbst damals in einer dem Merkur vorliegenden Mail formulierte: "Als erster Mieter konnte ein Baumarkt gewonnen werden, der 3,5 Hektar Fläche belegen wird. Damit ist der Anfang gemacht und auch der Ankermieter gefunden", hieß es damals.

Muth heute dazu: "Wir hatten nur gesagt, dass ein Baumarkt als Ankermieter vorgesehen sei." In der Mail war damals auch von einem geplanten "Baubeginn Mitte 2013" die Rede.

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