Basketball wie im Fernsehen

Zweibrücken · Erneut eine beeindruckende Sportsimulation hat 2K Games mit dem neusten Teil seiner NBA-Reihe – unter anderem für die Playstation 4 – herausgebracht. Ein Basketballspiel auf der heimischen Konsole ist dabei von einer echten NBA-Übertragung im Fernsehen kaum noch zu unterschieden.

 Jimmy Butlers digitales Abbild. Foto: 2k games

Jimmy Butlers digitales Abbild. Foto: 2k games

Foto: 2k games

Dass moderne Sportspiele für die Playstation 4 grafisch und spielerisch erste Sahne sind, ist inzwischen absoluter Standard. Das ist auch bei NBA 2K17 so, bei dem es sich um eine herausragende und hochkomplexe Basketball-Simulation handelt. Auf dieser Ebene muss 2K Games den Vergleich zu den wichtigsten EA-Titeln wie Fifa 17, Madden NFL 17 oder NHL 17 nicht scheuen.

Andere Kriterien machen heute den Unterschied zwischen einem guten, einem sehr guten und einem herausragenden Spiel aus: Das sind vor allem Spieltiefe und Präsentation. Und gerade bei Letzterer schlägt NBA 2K17 die aktuellen EA-Titel deutlich. Von vorne bis hinten wirkt eine Basketball-Partie auf der Playstation wie eine echte NBA-Übertragung. Ein paar Beispiele: Vor und nach dem Spiel fachsimpeln Experten wie Shaquille O'Neal im Studio; in der Halbzeitpause gibt es ein kurzes Statement des Trainers; sogar Einspieler in den Viertelpausen mit den NBA-Stars fehlen nicht, die sich etwa humorvoll über bestimmte Gewohnheiten der Teamkollegen äußern. Dazu werden das Aufwärmen der Spieler, die Halbzeitshow und der Jubel nach einem erfolgreichen Dunk mit einer unglaublichen Liebe zum Detail dargestellt. Hier stimmt einfach alles.

Und zum Stichwort Präsentation: Den Karriere-Modus bettet 2K Games wieder in eine Art Film ein, den es bei EA in der Form nur bei Fifa 17 gibt. Bei NBA 2K17 kann der Spieler sogar seinen eigenen Akteur kreieren, mit dem er dann den Story-Modus absolviert. Wobei der Editor zugegebenermaßen noch verbesserungswürdig ist. Die Charaktere sehen oft mehr aus wie Neandertaler als wie kommende NBA-Stars. Und auch die Story selbst haut einen nicht vom Hocker, ist aber recht solide konzipiert. Auf viel Kritik stößt bei diversen Testberichten der Umstand, dass der Spieler förmlich dazu genötigt wird, echtes Geld für die Verbesserung seines Charakters auszugeben. Ansonsten dauere es sehr lange, bis der Akteur konkurrenzfähig sei. Das mag stimmen. Dennoch ist niemand gezwungen, für Stärkepunkte Geld auszugeben. Die kann man sich auch mit harter Arbeit verdienen. Positiv ausgedrückt, ist die Langzeitmotivation des Karriere-Modus hoch.

Das gilt überhaupt für das gesamte Spiel, dass auch für Off line-Nutzer nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bietet: eine Managerkarriere, einzelne Saisons oder Playoffs, ein Mein-Team-Modus, in dem man sich eine Fantasie-Mannschaft zusammenstellen kann, oder auch einfach nur ein einzelnes Freundschaftsspiel - für jeden ist etwas dabei. Ein kleiner Schwachpunkt ist der überschaubare Tutorial-Modus, bei dem man einfach nicht gezielt genug lernen kann, wie das Spiel funktioniert. Und das wäre bei einer so hochkomplexen Simulation eigentlich dringend erforderlich. Überhaupt brauchen Anfänger einen langen Atem, bis sie endlich ihre ersten Erfolgserlebnisse feiern dürfen. Aber auch das kann man mit Blick auf die Langzeitmotivation durchaus positiv sehen.

Spielwertung (Schulnote): 1

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