Bahn: Homburg ergreift Initiative

Zweibrücken. Die Stadt Homburg wehrt sich gegen den seit Jahren auch vom Zweibrücker Stadtrat kolportierten Eindruck, sie tue nicht genug für die Reaktivierung der Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg

Zweibrücken. Die Stadt Homburg wehrt sich gegen den seit Jahren auch vom Zweibrücker Stadtrat kolportierten Eindruck, sie tue nicht genug für die Reaktivierung der Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg. Die Zweibrücker Räte hatten 2006 deshalb sogar Geld für den Bau der eigentlich auch von ihnen gewünschten Querspange von Ernstweiler zur A 8 verweigert, welche Einöd vom Durchgangsverkehr entlasten würde. Der Homburger Stadt-Sprecher Jürgen Kruthoff betonte am Freitag: "Wir sind nicht gegen eine Reaktivierung, wir sind dafür. Auch unser Bahnhof könnte durch Züge nach Zweibrücken belebt werden." Das Einzige, was Homburg nicht tun könne - ebenso wenig wie andere Kommunen - sei aber, selbst Bahnverkehr zu bezahlen. Kruthoff erinnerte, Homburg habe zwar einmal die Priorität gesetzt, die Umgehung B 423 dürfe nicht an einer Bahn-Reaktivierung scheitern. "Diese Kuh ist aber längst vom Eis." Denn das Bundesverkehrsministerium stelle 1,5 Millionen Euro für eine Brücke über die Gleise bei Beeden zur Verfügung. Wichtig sei Homburg nun nur noch, dass Züge nicht die Buslinie R7 nach Zweibrücken gefährden. Jetzt komme es darauf an, die Bahn-Reaktivierung nicht nur zu wünschen, sondern auch konkrete Schritte dafür zu tun, so Kruthoff. Der Homburger Oberbürgermeister Karlheinz Schöner wolle deshalb beim nächsten Treffen seinem Zweibrücker Amtskollegen Helmut Reichling vorschlagen, gemeinsam nach einem Zug-Betreiber zu suchen. Außerdem gelte es auszuloten, wie beide Städte sich für die Bahn-Reaktivierung bei ihren Landesregierungen einsetzen könnten. Ziel ist für Kruthoff, "dass es mal richtig weitergeht mit dem Thema - oder dass man als Worst-Case-Scenario erkennen muss, dass auf absehbare Zeit eine Reaktivierung unrealistisch ist".

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